Nach der Absetzung von Stanley McChrystal als Top-Kommandeur der Internationalen Schutztruppe (ISAF) in Afghanistan mehren sich Zweifel an einem raschen Abzug der Soldaten aus dem Land. Zu dem von US-Präsident Barack Obama angepeilten Termin Juli 2011 werde es wahrscheinlich keinen größeren Rückzug aus Afghanistan geben, sagte Obamas ehemaliger Afghanistan-Berater Bruce Riedel. Riedel beruft sich auf Aussagen von McChrystals Nachfolger General David Petraeus vor einem Ausschuss des US-Senats Mitte Juni, nach denen das geplante Abzugsdatum abhängig von den Bedingungen im Felde sei. Auch Kommentatoren in den US-Medien zweifeln, dass der Termin nach Verzögerungen in dem Anti-Terror-Krieg noch zu halten ist. So musste eine geplante wichtige Militäroffensive gegen die radikal-islamischen Taliban in Kandahar zuletzt vorschoben werden.
Nach der Ablösung von General McChrystal wegen seiner abfälligen Äußerungen über US-Regierungsmitglieder hatte Obama erklärt, dass die Afghanistan-Strategie und der Abzugstermin nach dem Personalwechsel unverändert blieben. Später konkretisierte der Präsident, dass der Juli 2011 den Beginn einer Übergangsphase markiere.
dpa/pma