Die Terrorwarnstufe "ernst" bedeute, dass ein Anschlag sehr wahrscheinlich sei, warnte May. Bei der höchsten Stufe "kritisch" gehen Experten davon aus, dass ein Anschlag unmittelbar bevorstehen könnte. Dies Stufe war zuletzt vor etwa elf Jahren ausgerufen worden.
Die Sicherheitslage in Großbritannien war wegen des langen Wochenendes noch stark angespannt. Der kommende Montag ist ein gesetzlicher Feiertag. Zahlreiche Großveranstaltungen im Land sind geplant. Mehr als 1000 bewaffnete Polizisten sollen für die Sicherheit sorgen. Sie werden nach Angaben von May bis Montagabend von Soldaten unterstützt.
Zu den Großevents zählt auch das FA-Cup-Finale der Londoner Fußballclubs FC Arsenal und FC Chelsea. Zum Endspiel an diesem Samstagabend wurden mehr als 80 000 Zuschauer erwartet, darunter Prinz William und Labour-Chef Jeremy Corbyn.
Die Gesundheitsbehörde NHS (National Health Service) hatte Kliniken vorsichtshalber aufgefordert, sich ausreichend auf schwere Verletzungen in diesen Tagen einzustellen. Auch öffentliche Verkehrsmittel werden zurzeit verstärkt überwacht.
Zwei Festnahmen
Zuvor waren am Morgen zwei weitere Verdächtige festgenommen worden, die in Verbindung mit dem Terror-Anschlag von Montagabend stehen sollen. Die Polizei geht davon aus, dass ein islamistisches Netzwerk hinter dem Attentat steckt. Auch Verwandte des britischen Attentäters mit libyischen Wurzeln sollen darunter sein.
Es handele sich um eine "Sicherheitsmaßnahme", twitterte die Behörde am Samstagvormittag. Damit wurden nach dem Anschlag bereits 13 Personen festgesetzt. Zwei von ihnen kamen inzwischen wieder auf freien Fuß.
Der oberste britische Terror-Ermittler rechnet mit der Festnahme weiterer Personen. "Mehr Festnahmen und mehr Durchsuchungen" seien wahrscheinlich, sagte Mark Rowley in London. Insgesamt habe es schon 17 Durchsuchungen seit dem Anschlag in Manchester gegeben. Auch im Laufe des Samstags durchsuchte die Polizei ein Areal in der Stadt.
dpa/vk - Bild Oli Scarff/AFP