Die Ausbreitung der Schadsoftware sei eingedämmt worden, hieß es aus Den Haag. Demnach seien die Sicherheitssysteme am Wochenende aktualisiert worden.
Microsoft gab der US-Regierung eine Mitschuld an dem Cyber-Angriff. Der Geheimdienst NSA habe Erkenntnisse über Sicherheitslücken im Windows-Betriebssystem für sich behalten.
Die Schadsoftware "Wannacry" hatte sich seit Freitagnachmittag weltweit verbreitet und mehr als 200.000 Computersysteme lahmgelegt. Auf dem Bildschirm erschien jeweils die Forderung, innerhalb von drei Tagen 300 US-Dollar zu überweisen. Einige Nutzer gingen auf die Lösegeldforderungen ein. Auf den öffentlich einsehbaren Konten der Erpresser wurden Transaktionen im Wert von umgerechnet rund 40.000 Euro registriert.
Renault-Werk in Nordfrankreich geschlossen
Unterdessen hat der französische Autohersteller Renault weiter mit den Folgen der weltweiten Cyber-Attacke vom vergangenen Freitag zu kämpfen. In einem seiner größten Werke, der Fabrik in der nordfranzösischen Stadt Douai, steht die Produktion deswegen still. Ein Sprecher sagte, Informatiker seien mit "vorbeugenden Arbeiten" beschäftigt. Sie sollten verhindern, dass sich der Virus von möglicherweise infizierten Rechnern aus weiter verbreite.
Die 3.500 Renault-Mitarbeiter sind am Montag zu Hause geblieben. Am Dienstag soll das Werk erneut öffnen.
USA haben Cyberattacke unter Kontrolle
Nach der weltweiten Cyber-Attacke haben die USA die Lage nach Darstellung des Weißen Hauses im Griff. Die Situation sei unter Kontrolle, dennoch handele es sich um eine äußerst ernstzunehmende Bedrohung. Das sagte der Heimatschutzberater von Präsident Donald Trump amerikanischen Medien. Die Attacke zeige, dass Regierungen weltweit dringend ein gemeinsames Vorgehen für solche Fälle abstimmen müssten.
In den USA war unter anderem der Versanddienst FedEx betroffen.
Behörden sollen zusammenarbeiten
Der Chef der europäischen Ermittlungsbehörde, Rob Wainwright, forderte, die Behörden der Länder sollten jetzt zusammenarbeiten, um die Hintermänner zu finden.
Computer-Experten warnen bereits vor neuen Trojanern. Wie die BBC berichtet, könnte die nächste Cyber-Attacke sogar unmittelbar bevorstehen. Der technische Aufwand dafür sei minimal, warnte der britische IT-Forscher, der die Ausbreitung des Erpressungstrojaners am Freitag gestoppt hatte.
Nach Cyber-Attacke: Belgien nur gering betroffen
dlf/dpa/dop/rkr - Illustrationsbild: BRF