Die Hamas ist nach der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas die zweitgrößte Palästinenserorganisation. Das Politbüro hat 15 Mitglieder und trifft Entscheidungen in letzter Instanz. Die westlichen Länder einschließlich Israel stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Das Nahost-Quartett - das sind die Vereinten Nationen, die EU, Russland und die USA - haben die Hamas unter anderem aufgefordert, der Gewalt abzuschwören.
Israel wollte sich am Sonntag nicht zu der Wahl Hanijas äußern. Seit 2008 haben Israel und die Hamas drei Kriege geführt.
Der neue oberste Chef der Hamas gehört wie sein Vorgänger zum etwas pragmatischeren Flügel der im Gazastreifen herrschenden Organisation. Während Meschaal im Exil lebte, wird Hanija möglicherweise in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer bleiben.
Am Dienstag hatte die Hamas erstmals seit ihrer Gründung 1987 ihr politisches Programm leicht verändert. Unter anderem deutete sie die Bereitschaft an, einen Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967 als Übergangslösung zu akzeptieren. Dies wurde als Versuch gewertet, aus der internationalen Isolation auszubrechen.
dpa/fs - Bild: Said Khatib/AFP