Zum Auftakt seines zweitägigen Besuches in Ägypten forderte er ein deutliches Nein zu religiös begründeter Gewalt. Religion dürfe nicht für politische Zwecke missbraucht werden, sagte Franziskus. In Kairo traf der Papst am Freitagnachmittag mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und dem Großimam der islamischen Al-Azhar-Universität, Ahmed Mohammed al-Tajjib, zusammen.
Mit seinem Besuch im bevölkerungsreichsten Land der arabischen Welt will Franziskus zum einen die Beziehungen zur muslimischen Führung in Kairo verbessern und zum anderen die christliche Minderheit im Land ermutigen. Ostern waren bei Anschlägen auf koptische Kirchen mehr als 40 Menschen getötet worden.
Höhepunkt des Papst-Besuches soll eine internationale Friedenskonferenz in der wichtigsten Ausbildungsstätte des sunnitischen Islams werden. Regierungstreue Medien hatten die Lehrstätte zuletzt kritisiert, weil sie angeblich bei der Modernisierung der Lehre im Kampf gegen den Extremismus versagt habe. Zudem ist eine Begegnung mit dem Papst der koptischen Christen, Tawadros II., vorgesehen.
Franziskus versteht den Besuch nach eigenen Worten als «persönliche Geste des Trostes und der Ermutigung für alle Christen im Nahen Osten». Er komme als Freund und Friedensbotschafter, sagte er in einer Videobotschaft.
dpa/cd/mh - Bild: Vincenzo Pinto (afp)