Im Shanghaier Devisenhandel stieg der Wert des Yuan zum US-Dollar bis zum Nachmittag um 0,4 Prozent auf 6,8019. Die Aussichten auf einen stärkeren Yuan weckten Hoffnungen auf einen ausgeglicheneren Welthandel und ließen auch in China die Aktienkurse steigen.
Die Börsen in Shanghai, Shenzhen sowie in Hongkong verbuchten Gewinne von rund drei Prozent. Vor allem Fluggesellschaften und andere chinesische Unternehmen, die von niedrigeren Importpreisen durch einen stärkeren Yuan profitieren würden, legten deutlich zu. Billigere Importe stärken auch die Kaufkraft in China. Außerdem wird dadurch die Inflation von zuletzt 3,1 Prozent gedämpft, was die chinesischen Börsen ebenfalls beflügelte.
EZB-Chef Jean-Claude Trichet begrüßte den gelockerten Wechselkurs des chinesischen Yuan. "Das geht in die richtige Richtung", sagte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) am Montag in Brüssel vor Europaparlamentariern.
Am Morgen hatte die Zentralbank in Peking den Kurs noch unverändert gelassen, obwohl sie am Wochenende angekündigt hatte, den Yuan künftig flexibler handhaben zu wollen.
- China hält Wechselkurs unverändert (21.6.)
- China lockert Yuan: Hoffnungen für Welthandel (20.6.)
- China kündigt mehr Wechselkurs-Flexibilität an (19.6.)
EZB-Chef Jean-Claude Trichet trat auch für einen deutlich verschärften Euro-Stabilitätspakt ein. Dazu gehöre ein breiteres Spektrum von Strafen, wie beispielsweise der vorrübergehende Entzug von Stimmrechten für Mitgliedstaaten, sagte der Präsident der Europäischen Zentralbank in Brüssel vor Europaparlamentariern.
Er folgt damit der Linie von Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy. «Wäre der Stabilitätspakt rigoros in Geist und Buchstaben angewandt worden, wären wir sicher in einer besseren Situation», sagte der Franzose mit Blick auf die Schuldenkrise in der EU.
dpa/pma/km