Nach einem Angriff auf einen Soldaten ist am Samstag am Pariser Flughafen Orly ein Mann erschossen worden. Der Unbekannte habe zuvor versucht, dem Soldaten die Waffe zu entreißen, dies aber nicht geschafft, sagte eine Sprecherin der französischen Nationalpolizei der Deutschen Presse-Agentur.
Die Nachrichtenagentur AFP berichtete dagegen unter Berufung auf das Innenministerium, dass der Mann die Waffe entwendet und in ein Geschäft geflüchtet sei, wo er dann niedergeschossen worden sei. Die Hintergründe des Vorfalls waren zunächst unklar.
Innenminister Bruno Le Roux begebe sich zum Flughafen, schrieb sein Ministerium auf Twitter. Der Luftverkehr an dem Airport wurde komplett gestoppt. Der Verkehr sei an beiden Terminals eingestellt, teilte der Flughafenbetreiber mit. Er rief Passagiere auf, nicht zum Flughafen zu kommen. Eine Sprecherin sagte, das Gebäude werde evakuiert. Die Flugaufsicht teilte mit, dass manche ankommende Flüge zum Flughafen Charles de Gaulle umgeleitet würden.
Über das Motiv des Angreifers wurde zunächst nichts bekannt. Frankreich war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel von Terroranschlägen. Erst vor einigen Wochen war nahe dem Pariser Louvre-Museum ein Mann niedergeschossen worden, der sich mit Macheten auf eine Militärpatrouille gestürzt hatte. Wegen der Terrorgefahr patrouillieren Soldaten an Flughäfen, Bahnhöfen und anderen gefährdeten Orten.
Seit der Pariser Terrornacht vom 13. November 2015 gilt in Frankreich der Ausnahmezustand. Damals hatten Extremisten der Terrormiliz Islamischer Staat bei Anschlägen 130 Menschen ermordet. Der Ausnahmezustand war mehrfach verlängert worden und ist aktuell bis zum 15. Juli in Kraft.
dpa/jp - Bild: Yoan Valat (epa)