Bei neuen blutigen Unruhen im Süden der zentralasiatischen Republik Kirgistan sind mindestens zwei Menschen getötet und weitere 17 verletzt worden.
In der Stadt Osch, die bereits in den vergangenen Tagen Schauplatz von Gewaltexzessen war, kam es zu Gefechten zwischen kirgisischen Soldaten und Angehörigen der usbekischen Minderheit. Das sagte ein Polizeisprecher nach Angaben der Agentur Akipress.
Die Soldaten hätten von den Bewohnern gefordert, Barrikaden zu beseitigen und Waffen abzugeben. Nachdem die Usbeken dies verweigerten, marschierten die Truppen in das Viertel ein.
Volksabstimmung soll stattfinden
Übergangspräsidentin Rosa Otunbajewa betonte bei einem Besuch im Konfliktgebiet erneut, trotz der andauernden Unruhen an einem für kommenden Sonntag geplanten Referendum festhalten zu wollen. Ungeachtet des Ausnahmezustands im Süden des Landes sollten die Menschen über eine neue Verfassung abstimmen, sagte Otunbajewa in der von den Zusammenstößen gezeichneten Stadt Dschalal-Abad.
Bei den Unruhen sind in den vergangenen Tagen schätzungsweise 2000 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 400.000 Menschen flohen vor den Kämpfen, davon rund 100.000 in das benachbarte Usbekistan. Helfer warnen vor der Gefahr von Seuchen in den Flüchtlingslagern.
dpa/sh/km - Bild: epa