Nach dem Terroralarm am Samstag in Essen können die am Wochenende noch geschlossenen Geschäfte des Ladenkomplexes nun wieder uneingeschränkt öffnen. "Das Leben geht weiter", sagte die Managerin des Centers "Limbecker Platz", Alexandra Wagner, am Montagmorgen. Unterdessen setzt die Polizei mit Hochdruck ihre Ermittlungen fort. Beide Männer, die am Samstag festgenommen wurden, sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger hatte am Wochenende betont, die bisherigen Ermittlungen hätten keine Anzeichen dafür gebracht, "dass mit Umsetzung oder Vorbereitungen konkret begonnen wurde".
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte nach Angaben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière von einem möglichen Anschlag im Einkaufszentrum "Limbecker Platz" erfahren und die Polizei informiert. Die ordnete am frühen Samstagmorgen an, das mehrgeschossige Shoppingcenter in der Innenstadt den ganzen Tag geschlossen zu lassen. Mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten riegelten den Gebäudekomplex ab. Die betroffenen Geschäftsleute äußerten Verständnis für die umfangreiche und kurzfristige Sicherheitsmaßnahme: "Wir haben am Samstag großes Verständnis von den Mietern erfahren", schilderte die Center-Managerin das Echo.
Das Center-Management geht davon aus, dass die Läden am Montag wieder zu den üblichen Zeiten geöffnet haben werden. Es habe keine Meldungen gegeben, dass Läden über die Sicherheitsmaßnahme von Samstag hinaus geschlossen bleiben. Die meisten Geschäfte in dem großen Komplex sollten um 10.00 Uhr öffnen. Einige Geschäfte, darunter Bäcker und Fleischer, hatten wie üblich schon früher geöffnet und bedienten am Montagmorgen die ersten Kunden. Das Essener Shoppingcenter "Limbecker Platz" gilt als eines der größten in den Innenstädten Deutschlands.
Die Essener Polizei nannte zunächst keine Details ihrer weiteren Ermittlungen. "Die Ermittlungen dauern an", sagte eine Sprecherin. Nach dpa-Informationen handelt es sich bei den beiden Männern, die zunächst festgenommen und inzwischen wieder entlassen wurden, nicht um direkt Tatverdächtige, sondern um Kontaktpersonen des mutmaßlichen Drahtziehers. Dieser soll Mitglied der salafistischen Szene in Oberhausen und bereits länger im Visier der Behörden gewesen sein.
dpa/okr - Bild: Bernd Thissen (afp)