Die Vorsitzende des Haushaltskontrollausschusses im Europaparlament, Inge Gräßle, hat jetzt Erklärungsversuche für das Verhalten von Schulz als vollkommen unglaubwürdig bezeichnet. Schulz habe wissen müssen, dass er für Sonderzahlungen und Beförderungen von Mitarbeitern nicht alleine zuständig war, so Gräßle. Im Zusammenhang mit der Affäre sprach die CDU-Politikerin von "Vetternwirtschaft".
Nach Angaben aus der EU-Parlamentsverwaltung hatte Schulz in seiner Amtszeit als Parlamentspräsident zugelassen, dass ein Mitarbeiter für sich und Kollegen Beförderungsbeschlüsse formulierte. Dadurch sollen die Mitarbeiter nach ihrem Ausscheiden aus dem Team von Schulz lukrative Dienstgrade behalten.
Schulz hatte die als Präsidentenbeschluss verfassten Entscheidungen im Oktober 2015 unterschrieben. Sie waren erst von der Parlamentsverwaltung gestoppt worden.
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