Er sei nicht in der Lage, das Lager der bürgerlichen Rechten zu versammeln, räumte der ehemalige Premierminister Juppé am Montag in Bordeaux ein. «Deshalb bestätige ich ein für alle Mal, dass ich nicht Kandidat für die Präsidentschaft der Republik sein werde.»
Juppé gehört wie Fillon den konservativen Republikanern an. Zugleich kritisierte er Fillon scharf. Dessen Verteidigungslinie, einen Komplott und eine versuchte «politische Ermordung» anzuprangern, habe ihn in eine Sackgasse gebracht. «Was für eine Verschwendung», sagte er mit Blick darauf, dass Fillon anfangs als Favorit der Präsidentenwahl im April und Mai gegolten hatte.
Zuvor hatte Ex-Präsident Nicolas Sarkozy ein Treffen Fillons mit ihm und Juppé vorgeschlagen, um «einen Weg für einen würdigen und glaubwürdigen Ausweg aus einer Situation zu finden, die nicht weitergehen kann».
Angesichts der Schwere der Lage der bürgerlichen Rechten und des Zentrums hat jeder die Pflicht, alles zu tun, um die Einheit zu bewahren, die die Bedingung für einen Machtwechsel ist», erklärte Sarkozy.
Fillons Wahlkampf wird seit Wochen vom Verdacht einer Scheinbeschäftigung seiner Frau belastet. In den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Politiker aus den eigenen Reihen Fillons Rücktritt gefordert und Juppé als Ersatzmann ins Spiel gebracht. Fillon hatte jedoch am Sonntagabend erneut gesagt, dass er sich nicht zurückziehen werde.
Die Franzosen wählen ihren neuen Staatschef in zwei Runden am 23. April und am 7. Mai.
dpa/rkr/jp - Bild: Mehdi Fedouach (afp)