Wie Macron am Donnerstag bei der Vorstellung seines Wahlprogramms in Paris sagte, will er im Fall eines Wahlsiegs die Beschäftigung von Familienmitgliedern durch Parlamentarier verbieten. Abgeordnete sollen auch nicht mehr als Berater tätig sein können, um Interessenkonflikte zu vermeiden.
Der 39-jährige Macron kandidiert als unabhängiger Bewerber und positioniert sich nach eigener Aussage "weder rechts noch links". Sein Programm sieht Reformen des Rentensystems, der Arbeitslosigkeitsversicherung und des Arbeitsrechts vor. Er will auch Entlastungen für Geringverdiener.
Zugleich verspricht Macron, über fünf Jahre 60 Milliarden Euro einzusparen, um Frankreichs Defizit zu reduzieren. Seine politischen Gegner kritisierten das Programm sogleich als Fortschreibung der glücklosen Präsidentschaft von François Hollande. Macron war unter ihm zwei Jahre lang Wirtschaftsminister. Hollande tritt selbst nicht mehr an.
Macron vertritt eine klar europafreundliche Linie und will damit der Rechtspopulistin Le Pen Paroli bieten. Er liegt in Umfragen für den ersten Wahlgang auf Platz zwei hinter Le Pen, in einer Stichwahl gegen die Rechtspopulistin könnte er derzeit mit einem klaren Sieg rechnen.
Frankreich wählt seinen neuen Staatschef in zwei Wahlgängen am 23. April und am 7. Mai.
dpa/mh Foto: Lionel Bonaventure/AFP