Die Klassikerstadt Weimar hat mit einem Festakt ihrer Anfänge als weltweiter Besuchermagnet vor 125 Jahren gedacht. Der letzte Goethe-Enkel stellte einst in seinem Testament die Weichen.
Nach dessen Tod 1885 ging der schriftliche Nachlass des Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe an Großherzogin Sophie, die kunst- und naturwissenschaftlichen Sammlungen fielen an den Staat Sachsen-Weimar.
Goethe-Gesellschaft
Bereits am 20. und 21. Juni 1885 gründeten "Förderer und Freunde deutschen Geisteslebens" die Goethe-Gesellschaft, im August wurde das Goethe-Nationalmuseum gegründet. Goethes Handschriften waren für die Forschung frei.
Anliegen der heute weltweit 3000 Mitglieder sei wie damals, Goethes Bedeutung für die moderne Welt aufzuzeigen, sagte der Präsident der Goethe-Gesellschaft, Jochen Golz. "Wie vor 125 Jahren sind wir keine reine Gelehrtengesellschaft, sondern wenden uns an den interessierten Laien ebenso wie an den Wissenschaftler- Nachwuchs".
Der Verein unterstützt seit langem junge Goethe-Forscher aus aller Welt. Zur Jubiläumsfeier wurde der 250. Stipendiat begrüßt.
Goethe- und Schiller-Archiv auf neuesten Stand bringen
Auch die 'Klassik Stiftung' sieht in den Gründungen vor 125 Jahren die Keimzellen ihrer Existenz. Mit dem Blick zurück ergeben sich für Stiftungspräsident Hellmut Seemann zugleich Herausforderungen für Gegenwart und Zukunft - in der Bestandserschließung, in Restaurierung und Konservierung der Schätze und in der Gebäudesanierung.
Konservatorische und restauratorische Arbeiten seien trotz großer Anstrengungen im 20. Jahrhundert oft lückenhaft geblieben. Das 1896 eröffnete Goethe- und Schiller-Archiv werde bis 2011 für zehn Millionen Euro auf neuen Stand gebracht. Das Stadtschloss präsentiere sich jedoch baulich noch in weiten Teilen wie vor 100 Jahren.
dpa/km - Bild: epa