In Zeiten einer akuten Wirtschaftskrise und großer Korruptionsskandale nutzen die Brasilianer aber auch das wichtigste Straßenfest des Jahres, um ihrem Unmut Luft zu machen. In Rio protestierten neben Umweltschützern und feministischen Gruppen auch Regierungsgegner gegen Staatschef Michel Temer, der durch die Amtsenthebung der linken Präsidentin Dilma Rousseff an die Macht gekommen war, und forderten seine Absetzung.
Der neue Bürgermeister von Rio de Janeiro hat derweil für einen Eklat gesorgt. Der frühere Sektenbischof und streng gläubige Evangelikale Marcelo Crivella (59) schwänzte erst die traditionelle Übergabe des Stadtschlüssels an König Momo und blieb auch den Feierlichkeiten fern. Er hatte im Vorfeld angekündigt, verreisen zu wollen. Seit Januar ist Crivella als Bürgermeister im Amt.
Auch in anderen Städten Brasiliens wird der Karneval groß gefeiert. In Recife im Nordosten des Landes gab es den Straßenumzug "Galo da Madrugada", der als größter der Welt gilt. In der Millionenmetropole São Paulo gingen Zehntausende Menschen auf die Straße.
Wegen der Wirtschaftskrise gibt es in diesem Jahr mit rund 450 Umzügen 50 weniger als noch im Vorjahr.
dpa/sh/fs - Bild: Nelson Almeida/AFP