Die Vereinten Nationen läuten die Alarmglocke und haben eine weltweite Kampagne gegen Plastik im Meer gestartet. Neun Länder, darunter Belgien, beteiligen sich an den Aktionen. Dazu zählen Strandsäuberungen und sehr viel Sensibilisierungsarbeit. "Wenn wir nichts unternehmen, dann wird die Menge Plastik in den Weltmeeren die Menge Fisch im Jahr 2050 übersteigen", warnt Erik Solheim. Der Norweger leitet das Umweltprogramm der Vereinten Nationen. "Wir müssen etwas ändern", sagt der UN-Experte.
Derzeit schwimmen in den Weltmeeren mehreren Studien zufolge 150 Millionen Tonnen Plastik. Und es werden jeden Tag mehr. Plastik ist allgegenwärtig – sichtbar in Verpackungen, aber auch unsichtbar als Mikroplastikteilchen zum Beispiel in Kosmetikprodukten. "Es ist ein nützlicher Rohstoff", erklärt Solheim, "leider aber nicht ungefährlich". Deswegen müssen die Menschen, die Staaten und die Industrie umdenken.
"Plastik ist für uns Menschen sehr nützlich", sagt Solheim. Etwa für den Transport und die Aufbewahrung von Lebensmitteln. Aber es werde immer mehr davon produziert. Die Folge: Die Plastikmüllberge werden immer größer.
Die Lösung: "Wir müssen mehr recyceln und neue Plastiksorten entwickeln, die sich zersetzen und für die Natur unschädlich sind", so der Leiter des UN-Umweltprogramms.
Mit der Kampagne "CleanSeas" wollen die Vereinten Nationen weltweit auf das Problem aufmerksam machen und die Menschen zum Umdenken bewegen. Ganz konkret setzt die UNO auf drei Handlungswege: "Erstens wolle wir die Menschen überall auf der Welt anspornen, ihre Strände zu säubern und sauber zu halten“, sagt Solheim. "Zweitens wollen wir die Regierungen sensibilisieren, damit sie Maßnahmen zur Einschränkung von Plastikgebrauch treffen und drittens wollen wir mit der Industrie zusammenarbeiten, damit sie neue, umweltschonende Materialien entwickelt."
Ziel ist es, dass es bis 2022 einen weltweiten Plan zur Reduzierung von Plastikmüll gibt. Belgien beteiligt sich an der „CleanSeas“-Kampagane.
Alain Kniebs - Foto: Alex Hofford/EPA