Kritisiert werden in dem Bericht auch der Drohnenkrieg unter dem früheren US-Präsidenten Barack Obama, die Flüchtlingspolitik der EU und die Antiterrorgesetzgebung in europäischen Staaten, die laut Amnesty zu weit gehen.
Als Angriff auf die Menschenrechte wertet die Organisation auch hasserfüllte und hetzerische Sprache von Politikern - wie etwa von US-Präsident Trump, vom türkischen Staatschef Erdogan oder dem philippinischen Präsidenten Duterte.
"Das möglicherweise größte der vielen politischen Erdbeben im Jahr 2016 war die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika", heißt es im neuen Jahresbericht der Organisation. Trumps "vergiftete Wahlkampfrhetorik" sei nur ein Beispiel eines weltweiten Trends hin zu einer Politik, die auf Wut und Spaltung setze. "Die Welt wurde 2016 finsterer und unsicherer", schreibt Generalsekretär Salil Shetty.
Der möglicherweise "bösartigste Angriff" auf die Menschenrechte bestehe darin, dass Politiker "die Anderen" für soziale Probleme verantwortlich machten, heißt es in dem Bericht weiter. "Mit hasserfüllter, spaltender und hetzerischer Rhetorik bedienten sie die finstersten Instinkte der menschlichen Natur." Damit bereiteten sie den Weg für Diskriminierung und Hassverbrechen.
dpa/belga/afp/jp - Illustrationsbild: Filip De Smet/BELGA