Tausende Mexikaner haben landesweit gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump protestiert. In Mexiko-Stadt versammelten sich die meisten Menschen für eine Großkundgebung vor dem symbolträchtigen Unabhängigkeitsdenkmal. "Wir wollen Brücken, keine Mauern", riefen viele der in weiß gekleideten Demonstranten. Auch im westlich gelegenen Guadalajara gingen Menschen zu Tausenden auf die Straße. Zu den Protestzügen am Sonntag in rund 20 Städten hatten mehrere Organisationen aufgerufen.
Die Demonstranten forderten Respekt von der US-Regierung. "Als Mexikaner müssen wir unsere Unzufriedenheit zeigen", sagte Aylin García in Mexiko-Stadt. Dem US-Präsidenten warf die 19-jährige Studentin Rassismus vor. Seine diskriminierende und maßlose Art gegenüber Mexiko sei schmerzhaft für ihr Land, sagte sie.
Trump hatte die Mexikaner während des US-Wahlkampfs als Drogenhändler und Vergewaltiger diffamiert. Als Präsident will er nun das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) neu aushandeln oder aufkündigen. Zudem plant er den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko, um die illegale Einwanderung zu verhindern.
In Mexiko gab es aber auch Kritik an den Protesten. Studentengruppen der Universidad Autónoma in Mexiko-Stadt lehnten sie als Unterstützungsaktion für den äußerst unpopulären Präsidenten Enrique Peña Nieto ab. Viele Mexikaner fordern von Peña Nieto einen resoluteren Ton gegenüber der Trump-Regierung.
dpa/est - Bild: Ronaldo Schemidt/AFP