Bei einem Amoklauf an einer Schule in Mexiko hat ein 15-Jähriger vier Menschen verletzt und sich schließlich selbst getötet. Der Jugendliche eröffnete am Mittwoch in Monterrey im Norden des Landes das Feuer auf eine Lehrerin und seine Mitschüler und schoss sich danach selbst in den Kopf. Die 24-jährige Lehrerin und zwei Schüler hätten Kopfschüsse erlitten und schwebten in Lebensgefahr, sagte der Gouverneur des Bundesstaats Nuevo Leon, Jaime Rodríguez. Ein weiterer Schüler wurde am Arm verletzt. Der Schütze starb wenige Stunden nach der Tat an seinen schweren Verletzungen.
Offenbar habe der Angriff der Lehrerin gegolten, sagte der Sicherheitssprecher des Bundesstaates Nuevo Leon, Aldo Fasci. Der Täter sei wegen Depressionen in psychologischer Behandlung gewesen.
Auf einem Überwachungsvideo war zu sehen, wie der Junge während des Unterrichts plötzlich aufsteht und das Feuer eröffnet. Zunächst schießt er auf einen Mitschüler, dann auf die Lehrerin und weitere Klassenkameraden. Nach der Tat hält er sich die Pistole an den Kopf und drückt ab. Offenbar sind keine Kugeln mehr in der Waffe. Daraufhin holt er neue Munition, lädt nach und schießt sich in den Kopf.
Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto zeigte sich betroffen. "Als Familienvater und Präsident schmerzt mich sehr, was heute Morgen in der Schule in Monterrey geschehen ist", schrieb der Staatschef auf Twitter. "Ich teile den Schmerz und die Erschütterung der Familien und der Schulgemeinschaft."
Bildungsminister Aurelio Nuño bedauerte den Vorfall und sagte der Provinzregierung seine Unterstützung zu. "Die Gewalt gegen die Schulgemeinschaft ist inakzeptabel", schrieb er auf Twitter. "Meine Gedanken sind bei den Familien der Opfer."
Motiv unklar
Das Motiv des Täters war zunächst unklar. Seine Mitschüler hätten ihn als normal beschrieben, sagte Sicherheitssprecher Fasci. Er habe weder Probleme mit seinen Klassenkameraden noch mit seiner Lehrerin gehabt.
Der Täter hatte die Waffe nach Angaben der Ermittler mit in die Schule gebracht. Die Herkunft der Pistole werde nun überprüft. Fasci plädierte dafür, künftig wieder die Taschen der Schüler zu kontrollieren. Wegen Protesten der Eltern waren die Sicherheitsmaßnahmen zuletzt eingestellt worden.
Die Waffengesetze in Mexiko sind äußerst streng. Legal eine Schusswaffe zu erwerben, ist mit erheblichem bürokratischem Aufwand verbunden. Allerdings sind in Mexiko Millionen illegaler Waffen im Umlauf. Viele werden aus den USA in das Nachbarland geschmuggelt.
Erst am Dienstag hatte Nuevo Leons Gouverneur Rodríguez die US-Regierung dazu aufgerufen, den Waffenschmuggel zu unterbinden. "Die Waffen haben dieses Land zerstört", sagte er. "Keine wurde hier hergestellt, alle kommen aus dem Ausland, vor allem aus den USA."
dpa/mh/est - Bild: Julio Aguilar/AFP