Manuel Valls, Favorit der französischen Sozialisten im Rennen für den Élyséepalast, ist bei der ersten TV-Debatte mit Konkurrenten seines Lagers in die Defensive geraten. Der 54 Jahre alte Ex-Premierminister verteidigte am Donnerstagabend seine frühere Regierungsarbeit unter Präsident François Hollande.
Dazu gehörten Entlastungen für Unternehmen, um den Arbeitsmarkt anzukurbeln. "Es war nötig, den Unternehmen Spielräume wiederzugeben", sagte Valls. Frankreich hat eine hohe Arbeitslosigkeit von etwa zehn Prozent.
Montebourg gegen Stabilitätspakt
Der sozialistische Präsidentschaftskandidat Arnaud Montebourg (54) hat zum Sturm auf den Euro-Stabilitätspakt aufgerufen. "Das Ziel von drei Prozent (Budgetdefizit) ist für mich kein politisches Ziel", sagte der frühere französische Wirtschaftsminister am Donnerstagabend bei der ersten TV-Debatte mit Konkurrenten aus dem linken Lager.
Der 54-Jährige nannte die zentrale Vorschrift des Stabilitätspakts, wonach Staaten mit ihrer Neuverschuldung die Grenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung einhalten müssen, eine "absurde Regel". Man müsse sich auf konfrontative Debatten mit der EU einstellen.
Anhänger der Sozialisten und verbündeter Parteien werden Ende des Monats in einer offenen Vorwahl ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl im April und Mai wählen. Sieben Anwärter stehen zur Wahl.
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