In Usbekistan ist die internationale Hilfe für zehntausende Flüchtlinge aus dem benachbarten Kirgistan angelaufen. Ein Flugzeug brachte 800 Zelte des UN-Flüchtlingshilfswerks ins Grenzgebiet.
Im Laufe des Tages sollen zwei weitere Hilfsflüge des UNHCR eintreffen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind insgesamt rund 275.000 Menschen vor der anhaltenden Gewalt auf der Flucht.
Rotes Kreuz: Hunderte Tote in Kirgistan
Bei den Unruhen in Kirgistan sind nach Einschätzung des Roten Kreuzes deutlich mehr Menschen getötet worden als bisher offiziell angegeben. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz sprach von mehreren hundert Opfern. Die kirgisische Regierung hat die Zahl der Toten bisher offiziell mit 178 angegeben. Usbekische Quellen hatten dies stets bezweifelt.
Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass die Unruhen in Kirgistan von langer Hand vorbereitet waren. Ein Sprecher der UN-Menschenrechts-Kommissarin Pillay sagte, die Gewaltakte seien abgestimmt und gezielt gewesen.
USA schicken Diplomaten nach Kirgistan
Wegen der schweren Unruhen in Kirgistan schicken die USA einen ranghohen Diplomaten in die Region. Der Staatssekretär im Außenministerium, Blake, will zunächst in die usbekische Hauptstadt Taschkent reisen. Anschließend sind Gespräche mit der kirgisischen Übergangsregierung in Bischkek geplant. Blake will sich ein Bild von der Lage in den zentralasiatischen Staaten machen und Hilfsanfragen prüfen.
EU gibt fünf Millionen Euro für Kirgistan
Die EU-Kommission hat fünf Millionen Euro als Hilfe für die Opfer der Gewalt in Kirgistan bereitgestellt. Nach Angaben eines Sprechers in Brüssel soll das Geld vor allem für medizinische Versorgung, Unterkünfte, Wasser und Nahrung der Flüchtlinge ausgegeben werden.
Das EU-Geld wird Nichtregierungsorganisationen sowie den Vereinten Nationen und dem Roten Kreuz zur Verfügung gestellt. Voraussichtlich werde die Summe erhöht, sobald die Kommission genauere Informationen über den Umfang der benötigten Hilfe habe.
dpa/jp/mh