Nach den tödlichen Schüssen auf dem Flughafen der Stadt Fort Lauderdale in Florida hat die Polizei einen Verdächtigen verhaftet. Mindestens fünf Menschen waren bei dem Vorfall erschossen worden, mindestens acht weitere wurden verletzt. Das teilte der zuständige Sheriff in Broward County mit, wo der Flughafen gelegen ist. Hinweise darauf, dass nach der Festnahme weitere Kugeln abgefeuert worden seien, bestätigten sich nach Angaben der Behörden nicht, wie Sheriff Scott Israel sagte.
Bei dem Schützen handelt es sich nach Angaben von Floridas Senator Bill Nelson um einen 26 Jahre alten Mann. Er soll einen Ausweis der Streitkräfte bei sich getragen haben. Unklar war, wie der Mann in den Flughafen gelangte. US-Medienberichten zufolge war er mit dem Flugzeug aus Alaska und nach einer Zwischenlandung an einem weiteren Flughafen in Fort Lauderdale angekommen.
Die Tatwaffe hatte er demnach legal mit dem Aufgabegepäck eingecheckt - dies ist in den USA unter Auflagen möglich. Als er sein Gepäck vom Band genommen habe, sei er auf der Toilette verschwunden und habe die Waffe durchgeladen. Die Tat ereignete sich demnach an einem der Gepäckbänder. Offiziell wurde diese Version bisher nicht bestätigt.
Nach Informationen des Senders CNN ist der Mann psychisch krank. Er war Medienberichten zufolge bis August Mitglied der Nationalgarde in Alaska. Angeblich habe er Stimmen gehört, die ihn zum Dienst im "Islamischen Staat" (IS) aufriefen. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass der Mann Wurzeln in einem islamischen Land hat.
Wahllos um sich geschossen
US-Präsident Barack Obama wurde offiziell von dem Vorfall unterrichtet. Auch der künftige Präsident Donald Trump erklärte, er beobachte die Situation. Die Bundespolizei FBI wurde in die Ermittlungen einbezogen.
Die genauen Hintergründe blieben zunächst unklar. Auf der Twitter-Seite des Flughafens mit dem offiziellen Namen "Fort Lauderdale-Hollywood International Airport" war die Rede von einem "Vorfall im Terminal 2". Dieser habe sich im Bereich der Gepäckausgabe ereignet, berichtete NBC. Ein Augenzeuge sagte dem Sender: "Er hat wahllos um sich geschossen."
Der Flughafen wurde zunächst gesperrt, zwischenzeitlich teilweise wieder freigegeben, dann wieder gesperrt. Der Flughafen wird jährlich von rund 25 Millionen Passagieren genutzt. Er zählt damit mehr Passagiere als der drittgrößte deutsche Flughafen Düsseldorf.
Als einer der Ersten hatte der frühere Regierungssprecher von Präsident George W. Bush, Ari Fleischer, über den Kurznachrichtendienst Twitter von der Situation berichtet. Er befand sich demnach zum Zeitpunkt des Vorfalls auf dem Flughafen. "Es sind Schüsse gefallen. Alle rennen weg", schrieb er. "Alles ist jetzt wieder ruhig, aber die Polizei lässt niemanden aus dem Flughafen raus, zumindest nicht dort, wo ich gerade bin."
dpa/rkr - Bild: Taylor Elenburg/AFP