Ein New Yorker Nahverkehrszug mit 600 Menschen an Bord ist im morgendlichen Berufsverkehr in einem Bahnhof entgleist. Bei dem Aufprall hätten sich mehr als 100 Fahrgäste leicht verletzt, teilte die Feuerwehr nach dem Unfall in Brooklyn mit. "Es hätte ohne Zweifel deutlich schlimmer kommen können", sagte Vize-Feuerwehrchef Daniel Donoghue. "Wir haben Glück gehabt." Die schwerste Verletzung sei ein möglicherweise gebrochenes Bein, erläuterte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo. Die Züge der Long Island Rail Road (LIRR) verbinden die Metropole mit Vororten auf der Insel Long Island.
Der Nahverkehrsbehörde MTA zufolge fuhr der Zug gegen 8 Uhr morgens in den Bahnhof des Atlantic Terminal ein, stieß mit dem Prellbock zusammen und krachte in einen Raum am Ende des Bahnsteigs. Bilder von TV-Sendern zeigten den ersten Waggon im Bahnhof in der Luft über den Gleisen hängend. Dieser und die Achse eines weiteren Waggons seien von den Gleisen gesprungen, sagte der MTA-Vorsitzende Tom Prendergast. Die Unfallursache war zunächst unklar.
Augenzeugen berichteten von einem lauten Knall und einem harten Aufprall. "Menschen flogen durch die Luft. Überall waren Körper. Es war sehr unheimlich", sagte Donette Smith gegenüber der "New York Times". Die Menschen hätten vor dem Aufprall schon an den Türen und in Gängen zwischen den Sitzen gestanden, um auszusteigen. "Ich war dabei, aufzustehen, als es einen lauten Aufprall gab und ich flog vorwärts und dann rückwärts", sagte eine Augenzeugin dem Sender CBS2.
Retter trugen einige Unfallopfer auf Tragen ins Freie, die meisten der rund 600 Passagiere konnten den Bahnhof aber zu Fuß verlassen.
Bei einem Unfall im vergangenen September im benachbarten New Jersey war ein Zug mit erhöhter Geschwindigkeit in einen Kopfbahnhof eingefahren und bis auf den Bahnsteig gesprungen. Eine Frau kam ums Leben, mehr als 100 Menschen wurden verletzt. Im Vergleich zu diesem Unfall sei der Vorfall in Brooklyn ein "vergleichsweise kleiner Unfall, glücklicherweise", sagte Gouverneur Cuomo.
dpa/est/cd - Bild: Kena Betancur/AFP