Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat die Gewalt im Süden von Kirgistan als "versuchte ethnische Säuberung" verurteilt.
Der Hohe Kommissar für nationale Minderheiten der OSZE, Knut Vollebaek, sprach heute auf einer dringlichen Sitzung in Wien von einer dramatischen Entwicklung.
Usbeken würden von kirgisischen Gruppen systematisch angegriffen, wobei es zu Morden und Plünderungen komme. Die Organisation warnte eindringlich vor einer weiteren Eskalation der Gewalt in dem zentralasiatischen Staat.
Die kirgisische Übergangspräsidentin Rosa Otunbajewa habe trotz ihrer guten Absichten nicht die Macht, in ihrem Land Recht und Ordnung durchzusetzen, hieß es in einer Mitteilung, die im Rahmen einer dringlichen Sitzung der OSZE veröffentlicht wurde.
Vollebaek rief den Weltsicherheitsrat zu einem dringenden Treffen auf und forderte sofortige Maßnahmen, um die öffentliche Sicherheit und die Rechtsstaatlichkeit wiederherzustellen.
Eine Resolution des Rates sei die beste legale Basis für ein Eingreifen der Vereinten Nationen oder einer regionalen Organisation, betonte der norwegische Diplomat.
Die 56 Mitgliedstaaten der OSZE boten nach dem Treffen einstimmig ihre Hilfe an, um die kirgisische Krise zu lösen und eine Ausweitung des ethnischen Konflikts in der Region zu vermeiden. Die OSZE hatte im April als eine der ersten internationalen Organisationen die Übergangsregierung von Otunbajewa de facto akzeptiert.
dpa/sh/km - Bild: epa, 9.2.10