Die Flugzeugentführung in Malta ist unblutig beendet. Die Entführer und die letzten Crewmitglieder verließen das Flugzeug. Das bestätigte der maltesische Regierungschef Joseph Muscat. Die Entführer hätten sich ergeben, seien durchsucht und festgenommen worden. Zuvor hatten sie bereits alle 109 Passagiere und mehrere Crewmitglieder freigelassen.
Im maltesischen Staatsfernsehen war auch zu sehen, wie ein Entführer festgenommen wurde. Über Forderungen und die Identität der Männer war zunächst nichts bekannt. Einer von ihnen hatte in der Flugzeugtür die alte libysche Staatsflagge geschwenkt, die nach dem Sturz und Tod des ehemaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 abgeschafft wurde.
Der Airbus der staatlichen libyschen Fluglinie Afriqiyah Airways war am Freitag auf einem Inlandsflug von Sabha nach Tripolis vom Kurs abgewichen und in der maltesischen Hauptstadt Valletta gelandet. An Bord waren 111 Passagiere, darunter 82 Männer, 28 Frauen und ein Kind. Auch ein Angehöriger des libyschen Parlaments hatte sich an Bord befunden, meldete der Nachrichtensender Al-Arabija.
Auch die international anerkannte libysche Regierung hatte bestätigt, dass es sich um eine Flugzeugentführung handele. Medienberichten zufolge drohten die Entführer zwischenzeitlich mit der Sprengung der Maschine. Sie sollen zudem Asyl in Malta gefordert haben.
Der Flughafen auf Malta hatte alle Flüge von und nach Malta gestrichen. Das hatte auch Auswirkungen auf internationale Flugverbindungen. Auch der Flughafen Zaventem war von den Flugplanänderungen betroffen: Ein von Brüssel abgehender Flug von Air Malta war beispielsweise nach Catania auf Sizilien umgeleitet worden. Der Flugverkehr wurde aber bereits am Freitagnachmittag teilweise wieder aufgenommen.
dpa/belga/dop - Bild: Matthew Mirabelli/AFP