Sie habe in ihrer Zeit als französische Finanzministerin nach bestem Gewissen und mit dem alleinigen Ziel gehandelt, das Gemeinwohl zu verteidigen, sagte die 60-Jährige am Freitag vor dem Pariser Gerichtshof der Republik.
Lagarde wird vorgeworfen, nachlässig grünes Licht für eine umstrittene Millionen-Entschädigung an den Geschäftsmann Bernard Tapie gegeben zu haben. Damit soll sie eine Veruntreuung öffentlicher Gelder ermöglicht haben.
Das Gericht verkündet das Urteil am Montag, bei einer Verurteilung drohen Lagarde bis zu ein Jahr Haft und 15.000 Euro Strafe. Ihre Anwälte verlangten, sie freizusprechen. Dies hatte zuvor auch die Staatsanwaltschaft gefordert.
Lagarde sagte, sie stehe zu ihren Entscheidungen. Sie habe versucht, Vorteile und Nachteile gegeneinander abzuwägen. "Das Risiko eines Betrugs ist mir völlig entgangen." Sie sei von ihren Mitarbeitern auch zu keinem Zeitpunkt gewarnt worden.
Lagarde hatte 2007 einem Schiedsverfahren zugestimmt, um einen komplexen Rechtsstreit beizulegen. Als die Schiedsleute Tapie mehr als 400 Millionen Euro Entschädigung zusprachen, verzichtete Lagarde auf einen Einspruch.
Inzwischen laufen Betrugsermittlungen gegen mehrere Beteiligte, weil es Verbindungen zwischen Tapie und einem der Schiedsleute gegeben haben soll. Der Schiedsspruch wurde deshalb bereits von Gerichten aufgehoben.
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