Merkel bekam 845 Ja-Stimmen und 99 Delegierte votierten mit Nein. Das ist ihr schlechtestes Ergebnis während ihrer Kanzlerschaft und ihr zweitschlechtestes Resultat überhaupt. 2004 kam sie auf 88,4 Prozent. Merkel sagte: "Liebe Delegierte, ich nehme die Wahl an und freue mich über das Ergebnis. Herzlichen Dank für das Vertrauen."
Das Ergebnis dürfte auch eine Quittung für Merkels Flüchtlingspolitik und mehrere verlorene Landtagswahlen mit einer Stärkung der AfD sein.
Schlechtestes Ergebnis während Kanzlerschaft
Die Vorsitzende hatte die rund 1.000 Delegierten zuvor mit einer am Ende emotionalen Rede auf einen harten Wahlkampf eingestimmt und um Unterstützung gebeten. "Ihr müsst, Ihr müsst mir helfen", bat die 62-Jährige. "Die Bundestagswahl wird schwierig wie keine Wahl zuvor, zumindest seit der Einheit. Sie wird wahrlich kein Zuckerschlecken." Der Parteitag feierte Merkel nach der Rede elf Minuten lang stehend mit rhythmischem Applaus.
Die CDU wertet anders als andere Parteien die Enthaltungen bei der Abstimmung als ungültig. So fallen die Ergebnisse meistens etwas besser aus. Bezieht man die Enthaltungen mit ein, kommt Merkel auf 89,1 Prozent. Merkel steht seit fast 17 Jahren an der Spitze ihrer Partei und will sie zum vierten Mal als Kanzlerkandidatin in den Bundestagswahlkampf führen.
Forderung nach Burka-Verbot
Besonders viel Beifall bekam die Kanzlerin für ihre Forderung nach einem Burka-Verbot, wo immer das rechtlich möglich ist. "Bei uns heißt es: Gesicht zeigen, deswegen ist die Vollverschleierung nicht angebracht", sagte sie. Die CDU will die Burka - die Vollverschleierung - etwa vor Gericht, bei Polizeikontrollen und im Straßenverkehr verbieten.
In ihrer Rede äußerte sich Merkel auch besorgt über die Zukunft Europas. Man müsse jetzt erst einmal alles daran setzen, dass Europa nicht noch schwächer aus den Krisen hervorgehe, sagte sie.
dpa/rkr - Archivbild: John MacDougall/AFP