Das südamerikanische Wirtschaftsbündnis Mercosur hat Venezuela ausgeschlossen und damit den Zorn der Führung in Caracas auf sich gezogen. Die Gründungsmitglieder Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay beschlossen, das Land mit den größten Ölreserven der Welt dürfe vorerst nicht mehr dem Bündnis angehören. Venezuelas Präsident Maduro sprach von einem "illegalen Akt", seine Außenministerin Rodríguez von einem "Staatsstreich".
Das sozialistisch regierte Venezuela habe vier Jahre nach Eintritt in den Mercosur 228 der über 1.000 Bündnis-Regeln noch immer nicht angenommen. Das erklärte Uruguays Vize-Außenminister Cancela laut Medienangaben. Es habe weder das Menschenrechts-Protokoll des Mercosur angenommen noch die Zollregelungen der Freihandelszone umgesetzt, sagte Cancela. Die Entscheidung könnte die Verhandlungen mit der Europäischen Union über ein Freihandelsabkommen womöglich erleichtern.
dpa/cd/est - Foto: Presidencia Venezuela/AFP