Die kolumbianischen Behörden haben die Zahl der Toten bei dem Flugzeugabsturz bei Medellín von 75 auf 71 korrigiert. Sechs Personen haben das Unglück demnach überlebt. An Bord der Maschine waren nicht, wie ursprünglich mitgeteilt, 81 Menschen, sondern nur 77 Passagiere.
Vier Menschen, darunter der Bürgermeister der Stadt Chapecó, haben die Reise nicht wie erwartet angetreten. Aus der Stadt kommt der Fußballclub Chapecoense, dessen Profiteam mit dem Flugzeug auf dem Weg zum Finale des Südamerika-Cups war. Die beiden Blackboxes wurden inzwischen sichergestellt.
ls mögliche Ursache nannte die kolumbianische Luftfahrtbehörde Treibstoffmangel. Das Charterflugzeug vom Typ Avro RJ85 der bolivianischen Gesellschaft Lamia verunglückte in rund 3000 Meter Höhe am Berg El Gordo in der Nähe der Ortschaft La Unión - im Landeanflug, knapp 40 Kilometer vor Medellín. Bevor das vierstrahlige Flugzeug gegen 22 Uhr (Ortszeit) am Montagabend vom Radar verschwand, meldeten die Piloten technische Probleme.
Der Finaleinzug war der bislang größte Erfolg des Vereins. In Brasilien wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.
Der südamerikanische Fußballverband Conmebol sagte das Finale ab. Atlético Nacional schlug vor, den Titel 2016 Chapecoense zuzusprechen. "Es ist ein trauriger Tag für den Fußball", sagte der Präsident des kolumbianischen Vereins, Juan Carlos de la Cuesta.
Nach dem Absturz wollen brasilianische Erstligateams zudem Sonderrechte für den Club durchsetzen. Traditionsclubs wie Corinthians, Meister Palmeiras und der frühere Pelé-Club Santos starteten eine Initiative, die das kostenlose Leihen von Spielern in der Saison 2017 vorsieht, außerdem soll der Club Chapecoense drei Jahre lang nicht absteigen.
dpa/sh/km - Bild: Nelson Almeida/AFP