Hunderte gestrichene Flüge, rund 100.000 betroffene Passagiere - die Lufthansa-Piloten legen die Fluglinie seit dem frühen Mittwochmorgen mit ihrem mittlerweile 14. Streik großteils lahm. Auch am Donnerstag soll der Streik weitergehen: Unmittelbar nach einer Verhandlung vor dem Landesarbeitsgericht Hessen weitete die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) den Ausstand auf zwei Tage aus.
Die Lufthansa-Direktion hatte noch versucht, den Streik per einstweiliger Verfügung verbieten zu lassen. Das Gericht wies den Antrag jedoch zurück.
20 Flüge am Flughafen Zaventem gestrichen
Von den gestrichenen Flügen am Mittwoch sind 51 Interkontinentalflüge. Insgesamt kommt die Marke Lufthansa auf rund 1.800 Flüge pro Tag. "2124 von rund 3.000 geplanten Flügen der Lufthansa Group finden statt", heißt es in der Mitteilung des Unternehmens vom Dienstagmittag. Darin sind allerdings auch Flüge von Konzerngesellschaften enthalten, die nicht bestreikt werden, wie zum Beispiel Swiss oder AUA.
Das Chaos an den deutschen Flughäfen hält sich bislang aber in Grenzen, weil die meisten Reisenden vorab informiert wurden und die Lufthansa mit Hilfe von Tochterunternehmen Sonderflugpläne erstellt hat.
Die Arbeitsniederlegung in Deutschland hat auch Auswirkungen auf den Betrieb am Brüsseler Flughafen Zaventem. Dort wurden für Mittwochmorgen schon etwa 20 Flüge gestrichen.
Schäden in Millionenhöhe befürchtet
Der Anlass des aktuellen Streiks sind einzig Forderungen zum Gehalt der rund 5.400 betroffenen Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und der Tochtergesellschaft Germanwings. Die Piloten verlangen Tariferhöhungen von zusammen 22 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren bis April 2017. Die Pilotengewerkschaft hatte am vorigen Mittwoch erneut den Vorschlag des Unternehmens abgelehnt, in eine Schlichtung zu den offenen Gehaltsverhandlungen einzusteigen.
Der deutsche Flughafenverband ADV befürchtet Schäden in Millionenhöhe durch den Streik der Lufthansa-Piloten und des Kabinenpersonals bei Eurowings.
vrt/dpa/jp/mg - Bild: Boris Roessler/AFP