Der designierte US-Präsident Donald Trump will keine weiteren Ermittlungen gegen die bei der Wahl unterlegene demokratische Kandidatin Hillary Clinton vorantreiben. Das bestätigte er am Dienstag in einem Interview der "New York Times". "Ich will die Clintons nicht verletzen. Das will ich wirklich nicht", sagte der 70-Jährige. "Sie hat viel durchgemacht und auf sehr unterschiedliche Weise stark gelitten."
Clinton hatte in ihrer Zeit als Außenministerin E-Mails auch über einen privaten und nicht gesicherten Server verschickt. Das FBI hatte seine Ermittlungen im Juli abgeschlossen und empfohlen, keine Anklage gegen die Demokratin zu erheben.
Trump kündigte im Wahlkampf mehrfach an, als Präsident einen Sonderermittler damit zu beauftragen, die Affäre neu zu untersuchen. Die Entscheidung über das Einsetzen oder Unterlassen von Ermittlungen treffen in den USA der Chefankläger oder das FBI allerdings eigentlich autonom und ohne Druck des Weißen Hauses.
Die Forderung "Sperrt sie ein" war in den letzten Monaten des Präsidentschaftswahlkampfs bei Veranstaltungen des republikanischen Kandidaten zu einem viel skandierten Schlachtruf gegen Clinton geworden. Trump hatte diese Sprechchöre unterstützt.
Die E-Mail-Affäre hat Clinton schwer geschadet. Sie gilt als einer der Gründe für ihre Niederlage gegen Trump.
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