Zum Ende der Weltklimakonferenz in Marrakesch haben Dutzende arme Staaten den Abschied von Kohle, Öl und Gas angekündigt. Insgesamt 48 Länder wollen so schnell wie möglich in der heimischen Energieerzeugung ganz auf erneuerbare Quellen wie Wind und Sonne umschwenken.
Die Unterzeichner verpflichteten sich dazu am Freitag mit einer gemeinsamen Erklärung, der "Marrakesch-Vision". Dafür gab es viel Zuspruch von Umweltschützern. Die meisten der Unterzeichnerstaaten gehören zur Koalition jener Länder, die besonders von der Erderwärmung betroffen sind ("Climate Vulnerable Forum", CVF).
Die 48 Länder stoßen derzeit nach Angaben von Greenpeace gemeinsam so viel Treibhausgase aus wie Russland, der fünftgrößte CO2-Produzent der Welt.
Konferenz auf der Zielgeraden
In den eigentlichen Verhandlungen, die bis in die Nacht andauern werden, ringen Klimadiplomaten derweil um letzte Details. Die Konferenz soll die Umsetzung des historischen Paris-Abkommens auf den Weg bringen.
Umstritten waren etwa Vorentscheidungen zur Zukunft des so genannten Anpassungsfonds. Er soll armen Ländern helfen, sich auf Folgen der teils schon unvermeidlichen Erderwärmung einzustellen. Wichtig ist er vor allem Entwicklungsländern, die besonders unter Dürren, Stürmen oder Sturmfluten leiden.
Die nächste UN-Klimakonferenz findet in Deutschland statt. Vom 6. bis 17. November 2017 kommen die Unterhändler nach Bonn. Die Präsidentschaft hat Fidschi. Da der kleine Inselstaat aber keine Konferenz ausrichten kann, übernimmt die Stadt, in der das UN-Klimasekretariat ist.
dpa/rkr/km - Bild: Fadel Senna/AFP