Die schwarz-rote Koalition zieht nach aller Wahrscheinlichkeit mit dem SPD-Kandidaten und Außenminister Frank-Walter Steinmeier in die Bundespräsidentenwahl. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur die Entscheidung mit der engsten CDU-Spitze am Montagmorgen besprochen. CSU-Chef Horst Seehofer sagte in München vor einer Sitzung des CSU-Vorstands: "Wir sind uns einig, CDU und CSU. Das ist wichtig." Konkret wollte er allerdings nicht sagen, dass die CSU Steinmeier unterstützt. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer hatte Steinmeier zuvor als guten Kandidaten bezeichnet.
Zunächst wollte Seehofer den CSU-Vorstand über die Entscheidung informieren. Der CSU-Vorsitzende sagte: "Ich möchte mit dem Ergebnis jetzt in den Parteivorstand in seiner ganzen Besetzung gehen, das ist das Anrecht des Vorstandes, dies jetzt zuerst zu erfahren." Er ergänzte, Merkel habe für 11.00 Uhr den CDU-Vorstand zu einer Telefon-Schaltkonferenz zusammengerufen.
Der Entscheidung waren vergebliche Anläufe der Vorsitzenden der drei Koalitionsparteien vorangegangen, einen gemeinsamen Kandidaten zu finden, zuletzt am Sonntag. Die CSU hatte Merkel lange zu einem Unionskandidaten gedrängt, weil CDU und CSU in der Bundesversammlung, die den Präsidenten am 12. Februar wählt, die größte Gruppe stellen. Als Kandidat der Koalitionsparteien zusammen hätte Steinmeier dort bereits im ersten Wahlgang eine Mehrheit sicher.
dpa/cd/est - Bild: Ilmars Znotins (afp)
Kein Wunder, dass die Politikverdrossenheit und die Unzufriedenheit mit der etablierten Politkaste immer weiter zunimmt.
Man verhilft sich untereinander zu den lukrativen Pöstchen, Selbstkritik wird abgelehnt und der Bürger darf sicher sein, dass eine Erneuerung und Modernisierung im Politikbetrieb mit Sicherheit nicht stattfindet.
Unsere Politiker sind einfach nicht imstande, den einfachen Bürger zu verstehen. Und dann reden alle unsere Politiker die Trumpwähler schlecht. Sind sie (unsere Politiker) denn besser als Trump?