Zum Abschluss des Heiligen Jahres und der Reise Tausender Obdachloser nach Rom hat Papst Franziskus deren Ausgrenzung in der Gesellschaft angeprangert. "Die menschliche Person, die Gott an die Spitze der Schöpfung gestellt hat, wird oft ausgesondert, weil man den vergänglichen Dingen den Vorzug gibt", sagte Franziskus am Sonntag bei einer Messe im Petersdom, zu der auch Hunderte Obdachlose und Bedürftige aus Deutschland gekommen waren.
"Es ist Anlass zur Sorge, wenn das Gewissen taub wird und den Mitmenschen, der neben uns leidet, nicht mehr wahrnimmt oder die ernsten Probleme der Welt nicht mehr beachtet und diese zu bloßen, in den Nachrichtensendungen immer wieder gehörten Refrains werden", sagte der Papst. Unterstützt wurde die Rom-Reise der Obdachlosen aus ganz Europa von der gemeinnützigen Organisation Fratello und durch Spendengelder.
Das Heilige Jahr, das im Dezember 2015 unter dem Motto Barmherzigkeit begonnen hat, endet offiziell kommenden Sonntag. In der katholischen Kirche dienen Heilige Jahre der inneren Erneuerung der Gläubigen, die gemäß Lehre in dieser Zeit durch Gebet und Buße einen Ablass ihrer Sünden erreichen können.
dlf/dpa/rkr/est - Foto: Filippo Monteforte/AFP