In Neuseeland hat ein starkes Erdbeben erhebliche Sachschäden angerichtet und einen Tsunami ausgelöst. Bis zu fünf Meter hohe Wellen rollten am Montagmorgen (Ortszeit) auf Teile der Südinsel zu. In verschiedensten Städten gab es Gebäude- und Straßenschäden sowie Stromausfälle. Nach unbestätigten Rundfunkberichten wurden mehrere Menschen verletzt.
Der Erdstoß hatte eine Stärke von 7,9, wie das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam mitteilte. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke mit 7,8 an, in Neuseeland selbst war von 7,5 die Rede. Den Experten zufolge ereignete sich das Beben in einer Tiefe von 10 Kilometern, das Zentrum lag demnach nördlich von Christchurch unweit von Hanmer Springs. Tausende Menschen in der Region wurden aus dem Schlaf gerissen und berichteten in den sozialen Medien von sehr heftigen Erdstößen und Schäden.
Ein Beben der Stärke 6,3 hatte im Jahr 2011 in der Gegend um Christchurch schwere Schäden angerichtet. 185 Menschen starben damals, etwa 10 000 Häuser wurden schwer beschädigt.
Nach dem neuen Beben erreichte die erste Tsunamiwelle nach Angaben des Zivilschutzes die Nordostküste der Südinsel Neuseelands am Montag früh kurz vor 2.00 Uhr Ortszeit (14.00 Uhr MEZ am Sonntag) - etwa zwei Stunden nach dem Beben. An dem Küstenabschnitt von der Halbinsel Banks südlich Christchurchs bis nahe der Nordspitze der Südinsel Neuseelands drohten Wellen von drei bis fünf Metern Höhe. Dies gelte auch für die 900 Kilometer östlich im Pazifik gelegenen Chatham Islands. An der übrigen Ostküste Neuseelands könnten ein bis drei Meter hohe Wellen aufrollen, schrieb der Zivilschutz. Die erste Welle müsse nicht die größte sein. "Begeben Sie sich sofort ins Inland oder zu höheren Punkten", warnte er.
Meldungen von Schäden und Löchern in den Straßen
Menschen in der Region berichteten in den sozialen Medien von sehr heftigen Erdstößen. Nach ersten Medienberichten aus Neuseeland war das Beben nicht nur in Christchurch auf der Südinsel, sondern auch in Wellington, Taranaki, Hamilton und Auckland auf der Nordinsel sehr deutlich zu spüren. Vielerorts gab es Meldungen von Schäden.
Im Onlineportal "stuff.co.nz" waren erste Fotos der Schäden zu sehen. Sie zeigten unter anderem zerbrochene Glasscheiben in einem Gebäude in Wellington. Ein Twitter-Nutzer schickte Bilder seines verwüsteten Hauses. In der Region Taranaki fiel in mehreren Städten der Strom aus.
Eine Polizeisprecherin in Christchurch, der bedeutendste Stadt der Südinsel Neuseelands, sagte zunächst, bis auf ein Loch in einer Straße seien noch keine Schäden gemeldet worden. "Seien Sie nur vorsichtig auf den Straßen wegen möglicher Schäden", sagte sie.
Ein Beben der Stärke 6,3 hatte im Jahr 2011 in der Gegend um Christchurch schwere Schäden angerichtet. 185 Menschen starben damals, etwa 10.000 Häuser wurden schwer beschädigt.
dpa/vrt/est - Foto: Marty Melville/AFP