Nach den jüngsten Anschlägen in Afghanistan haben die USA ihre Botschaft in der Hauptstadt Kabul geschlossen. Es handele sich um eine vorübergehende Vorsichtsmaßnahme, hieß es in einer Erklärung.
Am Samstag waren bei einem Selbstmordanschlag der Taliban auf den US-Luftwaffenstützpunkt in Bagram vier Amerikaner getötet und 16 Militärangehörige verletzt worden. Über den Kurznachrichtendienst Twitter hatten zuvor bereits die Taliban die Verantwortung für die Explosion übernommen. Ein Sprecher der Islamisten, Sabihullah Mudschahid, erklärte, ein Selbstmordattentäter habe sich dort in die Luft gesprengt.
Die etwa 40 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kabul gelegene Luftwaffenbasis Bagram ist der größte Stützpunkt der Koalitionstruppen in Afghanistan und zugleich das Hauptquartier des US-Militärs im Land. Gegenwärtig sind noch knapp 10.000 US-Soldaten im Land.
Erst am Donnerstagabend hatten Taliban das deutsche Generalkonsulat in Masar-i-Scharif im Norden Afghanistans angegriffen. Dabei starben mindestens vier Menschen, weitere 128 wurden verletzt.
Als Grund für ihren Angriff führten die Taliban später deutsche Unterstützung für einen US-Luftangriff in der Provinz Kundus an, bei dem Anfang November auch rund 30 Zivilisten getötet worden waren.
dlf/jp/est - Foto: Shah Marai/AFP