US-Präsident Barack Obama und sein Nachfolger Donald Trump haben versichert, alles für eine friedliche Übergabe der Macht in den USA zu tun. "Meine Priorität in den nächsten zwei Monaten ist es, dafür zu sorgen, dass der gewählte Präsident erfolgreich sein wird." Zu Trump gewandt, sagte Obama: "Wenn Sie erfolgreich sind, ist das Land erfolgreich."
"Es war mir eine große Ehre", sagte Trump, "wir haben uns vorher ja noch nie getroffen." Das Gespräch habe 10-15 Minuten dauern sollen, es seien anderthalb Stunden geworden, und es hätte für seinen Geschmack noch länger dauern können. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, das schließt auch seinen Rat ein", sagte Trump an Obamas Adresse. Fragen wurden nicht beantwortet.
Zuvor hatten Tausende Menschen quer durch die USA am Mittwochabend unter anderem mit Slogans wie "Nicht mein Präsident" gegen Trump protestiert. Nach dem überraschenden Wahlsieg Trumps machten Tausende Menschen in rund zehn Städten von der Ost- bis zur Westküste der USA bei Protesten ihrem Unmut Luft. In Los Angeles legten die Protestler mehr als drei Stunden lang eine Hauptverkehrsader durch die Stadt lahm und verbrannten einen überdimensionalen Pappkopf von Trump. Zahlreiche Demonstranten versammelten sich auch vor dem Trump-Tower in New York, wo der Milliardär wohnt.
Der politisch unerfahrene Seiteneinsteiger Donald Trump hatte nach einem aggressiven und populistischen Wahlkampf am Dienstag überraschend gegen die Demokratin Hillary Clinton gewonnen. Der 70-Jährige zieht am 20. Januar als 45. Präsident ins Weiße Haus ein und regiert dann die größte Wirtschafts- und Militärmacht der Welt.
Ein Doppelsieg seiner Republikaner bei der Wahl zum Senat und Repräsentantenhaus lässt ihm großen politischen Spielraum - unter anderem bei der Gesetzgebung, der Besetzung von hohen Regierungsämtern und der Durchsetzung umstrittener Wahlversprechen.
dpa/mh/est - Foto: Jim Watson/AFP