In Frankreich zeigt man sich abwartend. Außenminister Ayrault sagte, sein Land werde weiter mit jeglichem neuen US-Präsidenten zusammenarbeiten.
In Berlin ist die Skepsis groß. Trumps Äußerungen zur Nato und zu Russland sorgten für Irritationen. Trump will unter anderem, dass Deutschland mehr für den Schutz durch die USA zahlt. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) nannte Trump einen «Hassprediger».
«Das ist mehr als Enttäuschung, das ist auch ein Schock», sagte der CDU-Politiker Norbert Röttgen am Mittwochmorgen im ZDF. Er bezeichnete Trump als «Stimme der Wut», die man so nehmen müsse, wie sie sich im Wahlkampf präsentierte. Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir sprach von einem «Bruch mit der bisherigen Tradition, dass der Westen für liberale Werte steht.» Die Vereinigten Staaten würden sich unter Trump vom Rest der Welt verabschieden.
Innerhalb der EU kommen die einzigen positiven Reaktionen auf den Wahlsieg von Donald Trump bisher von Rechtsextremen, wie dem Vlaams Belang, aus Frankreich von der Front-National-Vorsitzenden Marine Le Pen und aus den Niederlanden von Geert Wilders, dem Vorsitzenden der rechtspopulistischen Partij voor de Vrijheid.
Der Präsident der russischen Volkskammer hofft auf einen konstruktiveren Dialog mit der neuen Führung. Die chinesische Regierung geht von guten Beziehungen mit Washington aus, Finanzexperten warnen hingegen vor negativen Auswirkungen.
dpa/jp/sh - Foto: Jaques Demarthon (afp)
Europas linke kalte Krieger sind entsetzt. Merkel ist mal wieder abgetaucht. Unser Establishment ist so realitätsentrückt, dass sie nicht mal mit der Möglichkeit eines Sieges von Trump rechneten. Niemand von ihnen hat nun Kontakte zum neuen US-Präsidenten. Gute Politik geht anders.