Bei der Wahl hat Trumps Kontrahentin Hillary Clinton nach Informationen der amerikanischen Nachrichtenagentur AP keine Chance mehr, auf die nötige Zahl von 270 Wahlmännern zu kommen.
Dem Außenseiter Donald Trump gelingt die Sensation: Der umstrittene Republikaner hat überraschend und entgegen der allermeisten Umfragen die Präsidentschaftswahl in den USA gewonnen, wie AP berichtet. Clinton räumte ihre Niederlage jedoch zunächst nicht ein. Sie verzichtete in der Nacht auf eine Rede.
Die Sorge vor einem Sieg des Populisten Trump war vor der Wahl groß gewesen. Der Milliardär wird am 20. Januar als der 45. Präsident in das Weiße Haus einziehen. Er kann beim Regieren auf die Mehrheit seiner Republikaner im US-Kongress setzen und mögliche entscheidende Vorhaben umsetzen. Die Konservativen verteidigten ihre Mehrheiten im Senat und im Repräsentantenhaus.
Zitterpartie
Die Wahlnacht war über Stunden eine extreme Zitterpartie. Der Unternehmer konnte die besonders umkämpften Staaten Florida, North Carolina, Ohio und Wisconsin für sich entscheiden. Clinton gewann von den sogenannten Swing States (Wechselwählerstaaten) lediglich Nevada, Virginia und Colorado. Ihre Niederlage dürfte das Ende ihrer politischen Karriere bedeuten. Vor allem in mehreren Bundesstaaten im sogenannten Rostgürtel der USA, einer einst florierenden und inzwischen vom wirtschaftlichen Abschwung geprägten Industrieregion, konnte die Demokratin nicht überzeugen.
Trump hatte mit populistischen Parolen Wahlkampf gemacht. Er wetterte immer wieder gegen Einwanderung, internationale Handelsabkommen und Globalisierung und machte diese für den Verlust von Arbeitsplätzen in den USA verantwortlich. Seine Stimmungsmache verfing offensichtlich stärker, als es Meinungsforscher vorausgesehen hatten.
Die Märkte reagierten auf Trumps Wahlsieg mit starken Kursschwankungen. Der 70-Jährige Trump ist ein politischer Quereinsteiger, ein Amt hatte er nie inne. Seine Qualifikation begründete er in der Vergangenheit auch mit seinen Leistungen als Unternehmer. Die aber sind keineswegs so glorreich, wie er immer wieder behauptet. Innerhalb von 18 Jahren meldeten vier Firmen aus seinem Kasino-Imperium Insolvenz an.Trump ist zum dritten Mal verheiratet und hat fünf Kinder.
Erbitterter Wahlkampf
Beide Kandidaten hatten sich in den vergangenen Wochen erbitterte Auseinandersetzungen geliefert. Der Wahlkampf gilt als einer der härtesten und schmutzigsten der amerikanischen Geschichte. Er war geprägt von persönlichen Beleidigungen und Schmähungen. Ein Ringen um politisch attraktivere Positionen gab es nicht. Fakten und Inhalte spielten kaum eine Rolle. Noch nie in der Geschichte der US-Wahlen waren zwei Kandidaten gleichermaßen so unbeliebt: Trump wegen seiner Art und seiner Ausfälle, Clinton wegen ihrer Skandale und ihrer Nähe zum bestehenden System.
Wahlberechtigt waren etwa 219 Millionen Menschen. Voraussetzung war, dass sich ein Wähler registrieren ließ und nicht von der Wahl ausgeschlossen wurde - beispielsweise wegen einer kriminellen Vergangenheit. Die Wahlmänner wählen im Dezember stellvertretend für das amerikanische Volk den Präsidenten.
dpa/sh - Foto: Mandel NGAN / AFP
Der amerikanische Filmemacher Michael Moore beantwortete die Frage, warum die Amerikaner einen Populisten, einen Lügner, einen Ignoranten und ein sexistisches und fremdenfeinliches Großmaul zum Präsidenten wählen sollten so:
Weil sie es können !
Sie haben es getan und sie wussten was sie tun. Die Amerikaner zeichnen ein verabscheuungswürdiges Bild von sich selbst.
Und so wurde die Demokratie von der Idiokratie abgelöst. Eine Schweigeminute für ein gefallenes Ideal.
Danke Amerika! Ein amerikanischer Traum wurde wahr. Amerika hat die Fackel der Demokratie wieder zum Leuchten gebracht. Die Welt bewundert dieses Volk, dass es geschafft hat, eine machtgierige Clique loszuwerden. Nun viel Erfolg!
Zitat: "Populisten, einen Lügner, einen Ignoranten": schön wie Michael Moore sich selber beschreibt.
Solche arroganten und selbstgrechte Menschen wie der Millionär MM, der selber zum Etablissement gehört, machen die Menschen immer wütender und spalten die Gesellschaft, weil sie andere Meinungen nicht zulassen, ignorieren oder Andersdenkende beleidigen.
Utopien und Idealismus sind gefährlich, gefährlicher, am Gefährlichsten. Jaya Trump! Nur, zu viele Hoffnungen auf Veränderung im Großen und Ganzen kann man sich nicht erhoffen, da ein Präsident (ich wiederhole: Ich mag ihn nicht, aber...) auch nicht viel bewirken kann. Er kann hie und da was bewegen, aber die wahre Macht bleibt der grüne Schein - der Dollar. Und selbst ein Milliardär kann gegen den Dollar nicht viel tun.