Donald Trump ist der Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl nur noch schwer zu nehmen. Er steht laut CNN bei 244 Wahlleuten, Hillary Clinton bei 215. Für einen Sieg sind 270 Wahlleute nötig.
Der umstrittene Republikaner entschied am frühen Mittwochmorgen wichtige Schlüsselstaaten für sich - darunter Florida, North Carolina und Ohio. Seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton gewann in Virginia und Colorado. Rechnerisch hat sie aktuell noch Chancen auf einen Sieg, bräuchte aber unerwartete Triumphe in mehreren Staaten.
Die Siege Trumps kamen überraschend, er sicherte sich die meisten der umkämpften Wechselwähler-Staaten. Eigentlich war Clinton als Favoritin in die Wahl gegangen. Um 6.00 Uhr belgischer Zeit entfielen 232 Wahlleute auf Trump - für einen Sieg braucht er 270. Clinton kam auf 209 Wahlleute. Das Live-Prognosemodell der «New York Times» gab Trump eine Siegchance von mehr als 95 Prozent.
Vor allem in den Bundesstaaten im sogenannten Rostgürtel der USA wie Wisconsin und Michigan lag die Demokratin überraschend hinten. Trumps Wahlkampf, in dem er auch gegen internationale Handelsabkommen und Globalisierung Stimmung gemacht hatte, verfing in diesen von Abschwung geprägten Gegenden offensichtlich sehr. Das hatten Meinungsforscher so nicht vorausgesehen. Für die Republikaner deutete sich ein politischer Durchmarsch an. Sie dominieren weiter im Repräsentantenhaus.
Auch im Senat sah es nicht nach einem Sieg für die Demokraten aus, die sich darauf große Hoffnungen gemacht hatten. Im Falle eines Wahlsieges könnte Trump mit einer Mehrheit in beiden Parlamentskammern reagieren. Noch nie in der Geschichte der US-Wahlen waren zwei Kandidaten gleichermaßen so unbeliebt: Trump wegen seiner Art und seiner Ausfälle, Clinton wegen ihrer Skandale und ihrer Nähe zum bestehenden Machtsystem. In den vergangenen Wochen lieferten sie sich erbitterte Auseinandersetzungen. Der Wahlkampf gilt als einer der härtesten und schmutzigsten der amerikanischen Geschichte. Er war geprägt von persönlichen Beleidigungen und Schmähungen. Fakten und Inhalte spielten kaum eine Rolle.
Die internationalen Finanzmärkte reagierten nervös auf den Wahlverlauf. Der Dollar gab gegenüber anderen Währungen deutlich nach, der Eurokurs stieg im Gegenzug über 1,12 US-Dollar. Der mexikanische Peso, als «Trump-o-Meter» gesehen, gab im Verhältnis zum US-Dollar um mehr als 11 Prozent nach. Trump hatte Mexiko mit einem Handelskrieg und dem Bau einer Mauer an der Landesgrenze gedroht.
Wahlberechtigt sind etwa 219 Millionen Menschen. Voraussetzung war, dass sich ein Wähler registrieren ließ und nicht von der Wahl ausgeschlossen wurde - beispielsweise wegen einer kriminellen Vergangenheit.
dpa/jp - Bild: Rhona Wise (afp)
Ich mag DT nicht, aber Killary wäre auf jeden Fall eine Katastrophe gewesen. Abwarten, was DT überhaupt versuchen zu leisten wird. Eins ist jedoch sicher, und sehr erfreulich, an dieser wirklich einmaligen Kampagne: Die Mainstream-Medien haben verloren. Der anti-deontologische Pro-Clinton Aufruf und der Anti-Trump-Bashing haben nichts genutzt. Die US-Amerikaner haben gegen den Klüngel gestimmt, trotz massiver Beeinflußung durch den Mainstream-Medien-...klüngel. Wenigstens das ist eine gute Nachricht. Wie gesagt, abwarten und nicht gleich, wie in anderen Fällen, die (noch) Nicht-Gewählten (AfD, FN...) für die Sünden der Gewählten verantwortlich machen. Bei diesen US-Wahlen haben sich die Mainstream-Medien ins Unermessliche blamiert, haben sie doch alle, ausnahmslos, die Pauken für Killary geschlagen. Hoffen wir, daß DT tatsächlich durchgreifen kann, und zBsp in der "Russland-Frage" den kriegerischen Kurs der Obama-Administration, samt NATO, ändert, und mit Präsident Putin und Russland die Versöhnung sucht. Uvm., aber was wird ihm alles im Weg stehen? Dream on?