Bei einer Messe auf dem Petersplatz in Rom bat er öffentlich um Vergebung. Das tat der Papst vor 15.000 Priestern.
"Auch wir bitten Gott und die betroffenen Menschen inständig um Vergebung und versprechen zugleich, dass wir alles tun wollen, um solchen Missbrauch nicht wieder vorkommen zu lassen", sagte der Papst. Es war die bislang deutlichste Entschuldigung des Papstes für die zahlreichen Misshandlung-Fälle von Kindern und Juegndlichen durch katholische Geistliche.
Zugleich verteidigte Benedikt das Priesteramt. Dieses sei nicht einfach "Amt", sondern Sakrament. Gott bediene sich mit dem Priester eines armseligen Menschen, um durch alle menschliche Schwachheit hindurch seine Liebe in dieser Welt praktisch werden zu lassen, sagte der Papst.
Dass ausgerechnet das Jahr des Priesters von den Skandalen überschattet wurde, wolle die Kirche als ein Auftrag zur Reinigung, der sie in die Zukunft begleitet, verstehen.
Bei einer Gebetswache hatte der Papst am Vorabend das durch die Missbrauchsskandale unter Beschuss geratene Eheverbot für katholische Priester verteidigt. Die heutige Gesellschaft würde das Zölibat als großen Skandal empfinden, es sei hingegen das "beste Gegenmittel gegen andere Skandale, die durch unsere menschlichen Unzulänglichkeiten verursacht werden", so Benedikt.
In Rom enden heute die Feiern zum Priesterjahr der Katholiken.
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