Die Vororte seien von kurdischen Peschmerga-Kämpfern und irakischen Truppen recht schnell erobert worden, sagte er. Unsicher sei, wie stark die Dschihadisten die Stadt selbst verteidigen wollten. "Aber wir sehen, dass sie hunderte Selbstmordattentäter haben, es muss dort ganze Fabriken geben, wo sie die Sprengstofffallen herstellen." Dies sei die größte Gefahr beim Vormarsch. "Wenn es weiter gut vorangeht, rechne ich aber damit, dass die Stadt in spätestens drei Monaten befreit sein kann."
Barsani forderte zugleich mehr Hilfe von der EU für die Flüchtlinge aus Mossul. "Insgesamt gibt es schon jetzt 1,8 Millionen Flüchtlinge bei uns, aus Mossul könnten bis zu einer Million dazu kommen. Wir brauchen dafür mehr Unterstützung und auch mehr finanzielle Hilfe."
Barsani kündigte an, dass Kurdistan nach der Mossul-Offensive die Unabhängigkeit anstreben will. "Sobald Mossul befreit ist, werden wir uns mit unseren Partnern in Bagdad zusammensetzen und über unsere Unabhängigkeit sprechen. Wir haben schon zu lange gewartet, dachten, dass es nach 2003 einen echten Neuanfang für einen demokratischen Irak gibt. Aber dieser Irak ist gescheitert."
dpa/sh