Die Räumung des «Dschungel» genannten Camps soll etwa eine Woche lang dauern. Im Einsatz sind rund 1.250 Polizisten. Die überwiegend aus Afghanistan, dem Sudan und Eritrea stammenden Flüchtlinge sollen auf etwa 160 Aufnahmezentren in ganz Frankreich verteilt werden. Dort sollen sie einen Asylantrag stellen können.
Am Sonntag verteilten Behördenvertreter Flugblätter, mit denen Tausende Bewohner aufgefordert wurden, ihre Sachen zu packen und sich am Montag um 8 Uhr an einem Sammelpunkt einzufinden. In dem Registrierzentrum sollen ihnen zwei Regionen vorgegeben werden, zwischen denen sie wählen können. Ausgenommen sind der Großraum Paris und Korsika.
Die Behörden stellen sich darauf ein, bereits am ersten Tag bis zu 3.000 Menschen in Bussen von Calais aus in andere Orte zu bringen. Man setze darauf, dass sich die Menschen freiwillig melden, sagte der Sprecher des Pariser Innenministeriums Pierre-Henri Brandet. «Keiner wird gezwungen, sich in einen Bus zu setzen.»
In der Nacht zum Montag kam es erneut zu Zusammenstößen zwischen Migranten und Sicherheitskräften. Bereits in der Nacht zuvor hatte es Ausschreitungen gegeben. Aus aus einer Gruppe von mehreren Dutzend Menschen flogen Steine auf Polizisten, die dann Tränengas einsetzten.
Insgesamt halten sich im "Dschungel" nach offiziellen Schätzungen etwa 6.400 Menschen auf, Hilfsorganisationen gehen sogar von mehr als 8.000 Bewohnern aus.
dpa/cd - Bild: Philippe Huguen (afp)