Nach den schweren Unruhen in Kirgistan hat sich die Zahl der Opfer wieder erhöht. Die Behörden sprechen jetzt von mindestens 27 Toten und mehr als 300 Verletzten.
Im Süden des Landes war es zu Straßenschlachten gekommen. Augenzeugen berichten von lang anhaltendem Gewehrfeuer in der zweitgrößten Stadt Osch. Junge Männer zündeten Autos und Häuser an.
Die Interimsregierung des Landes ordnete für Osch und weitere Bezirke in der Umgebung den Ausnahmezustand und eine nächtliche Ausgangssperre an.
Im Süden des Landes kommt es immer wieder zu ethnischer Gewalt zwischen Kirgisen und Usbeken.
Beobachter bezeichneten den neuen Ausbruch von Gewalt als Provokation vor der geplanten Volksabstimmung Ende Juni. Bei dem Referendum soll nach dem Sturz autoritären Präsidenten Bakijew über eine neue Verfassung abgestimmt werden. In Osch gibt es besonders viele Anhänger Bakijews, der Asyl in Weißrussland gefunden hat.
belga/afp/dpa/est/alk - Bild: epa