Einheiten der irakischen Armee, der Polizei sowie kurdische Peschmerga rückten am Montag nach monatelangen Vorbereitungen auf die letzte Bastion der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Land vor und meldeten erste Erfolge.
Nach Medienberichten sollen 30.000 Mann der Allianz 4.000 IS-Kämpfern gegenüberstehen. Sollte die Offensive gegen die letzte IS-Bastion im Land erfolgreich verlaufen, wären die Dschihadisten im Irak militärisch weitestgehend besiegt.
Als Folge der Kämpfe sieht das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR etwa eine Million Zivilisten in Gefahr, bis zu 700.000 Menschen könnten Hilfe benötigen. Hilfsorganisationen forderten sichere Fluchtwege.
Die IS-Terrormiliz hatte die Millionenstadt Mossul am 10. Juni 2014 vollständig unter Kontrolle gebracht. Von dort aus überrannte sie weite Teile des Landes, aber inzwischen hat sie viele dieser Gebiete wieder eingebüßt. Im Nachbarland Syrien beherrscht die sunnitische Miliz jedoch weiter große Landstriche, steht dort aber ebenfalls unter Druck.
Mehrere Orte eingenommen
Irakische Sicherheitskräfte begannen die groß angelegte Operation am frühen Morgen im Schutze der Dunkelheit. Kurdische Peschmerga nahmen nach eigenen Angaben etwa 40 Kilometer östlich von Mossul sieben Dörfer ein. Iraks Armee teilte mit, ihre Einheiten hätten südlich der Stadt zwölf Orte erobert. Soldaten sind demnach teilweise bis auf 20 Kilometer an die Stadt herangerückt.
Das IS-Sprachrohr Amak berichtete von mehreren Selbstmordattentaten gegen die Angreifer. Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi erklärte in einer kurzen Fernsehansprache, die Stunde des Sieges sei gekommen.
Er rief die Bürger von Mossul dazu auf, mit den irakischen Streitkräften zu kooperieren. Der IS hatte bei seinem Einmarsch in Mossul vor mehr als zwei Jahren unter der Bevölkerung Rückhalt gefunden. 2016 werde das Jahr sein, in dem der IS besiegt werde, sagte Al-Abadi.
dpa/km - Bild: Ahmad Al-Rubaye/AFP