US-Außenminister Kerry habe am Samstagabend seinen russischen Kollegen Lawrow angerufen, um über die Lage in Aleppo zu sprechen, teilte das russische Außenministerium in Moskau mit. Hauptproblem in Aleppo ist nach russischer Darstellung, dass die Oppositionsmilizen sich über die von Russland und den USA vereinbarte Waffenruhe hinwegsetzen. Die gemäßigte Opposition wolle sich nicht von der Terrorgruppe Al-Nusra-Front trennen lassen. Aus Sicht der USA verursachen vor allem die russischen und syrischen Luftangriffe auf Aleppo eine humanitäre Katastrophe.
Menschen in Aleppo von jeder Hilfe abgeschnitten
Nach Angaben der Vereinten Nationen steht die medizinische Versorgung der Bevölkerung kurz vor dem völligen Zusammenbruch. Die Menschen müssten unter schlimmsten Bedingungen in Aleppo ausharren, sagte der Koordinator des UNO-Büros für humanitäre Hilfe, O'Brien. Das Mindeste wäre eine 48-stündige Feuerpause pro Woche, um Verletzte aus der Stadt bringen zu können.
Regierungstruppen rücken in Aleppo vor
Mit Hilfe russischer Luftangriffe sind syrische Regierungstruppen weiter gegen Rebellen in der umkämpften Metropole Aleppo vorgerückt. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, konnte die Armee im Norden der Stadt Gebiete der Rebellen zurückerobern. Unter den Rebellen habe es schwere Verluste gegeben.
Die Führung der syrischen Armee rief alle Aufständischen im Osten der geteilten Stadt dazu auf, die belagerten Viertel zu verlassen. Die Armee werde einen sicheren Abzug garantieren, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana.
dpa/mh - Foto: Karam Al-Masri/AFP