Mit Vertretern von 183 Ländern hat am Samstag in Südafrika die 17. Welt-Artenschutzkonferenz begonnen. Die mehr als 2.500 Teilnehmer wollen in Johannesburg im Rahmen des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) neue Regeln für den weltweiten Handel mit gefährdeten Tieren und Pflanzen aufstellen. Ein Schwerpunkt des zwölftägigen Treffens liegt auf afrikanischen Tierarten, darunter Elefanten, Nashörner, Löwen und Schuppentiere. Auch Regeln zum Umgang mit Tropenhölzern wie Palisander stehen auf dem Programm. Derzeit ist der Handel von etwa 5.600 Tier- und 30.000 Pflanzenarten durch Cites-Richtlinien reguliert.
Insbesondere die Diskussion zum Umgang mit Elfenbein könnte hitzig werden. Der internationale Handel damit ist allgemein verboten. Doch Simbabwe und Namibia möchten ihre Lagerbestände an Elfenbein verkaufen. Zahlreiche afrikanische Länder und auch andere Staaten haben sich gegen diesen Verkauf ausgesprochen.
Nach dem jüngsten Elefanten-Zensus leben in 18 afrikanischen Ländern nur noch etwa 352.000 Elefanten. Wilderei und der Verlust des Lebensraumes haben zwischen 2007 und 2014 rund 144.000 Afrikanische Elefanten das Leben gekostet. Ein großes Problem bei der Strafverfolgung ist bislang die Bestimmung der Herkunft von Elfenbein. Per Augenschein lässt sich nicht bestimmen, ob es sich um antikes oder neues Elfenbein handelt. Eine DNA-Datenbank könnte dies erleichtern.
Zudem soll bei der Konferenz der Handel mit Schuppentieren (Manidae) reguliert werden, die in Afrika und Asien leben. Das Fleisch dieser bizarr aussehenden Tiere gilt in einigen asiatischen Ländern als Delikatesse. Auch der Schutz von Haien und Rochen soll verstärkt werden.
Jährlich werden nach Angaben der Naturschutzorganisation Pro Wildlife Wildtiere und Pflanzen im Wert von schätzungsweise 290 Milliarden Euro illegal gehandelt.
dpa/sh/mh - Illustrationsbild: Jon Hrusa (epa)