Nach der schweren Explosion in New York mit 29 Verletzten wird die Sicherheit in der Millionenmetropole mit zusätzlichen Einsatzkräften verstärkt. Die 1.000 Polizisten und Angehörigen der Nationalgarde sollen dafür sorgen, dass der Alltag nach dem Vorfall vom Samstagabend weitergeht und Anwohner sich sicher fühlen, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Sonntag. Über das Motiv und mögliche Täter herrschte zunächst weiter Unklarheit. Alle 29 Verletzten konnten die Krankenhäuser unterdessen verlassen.
Die Explosion sei "gewollt, gewalttätig, kriminell" und als Anschlag einzustufen, sagte Bürgermeister Bill de Blasio. Unklar sei, ob den Täter persönliche, politische oder religiöse Motive getrieben hätten und ob er Verbindungen zu terroristischen Gruppen habe. Ermittler werteten Videos von Überwachungskameras aus und untersuchten auch den zweiten Sprengsatz, den die Polizei wenige Straßenblocks vom Ort der Explosion entfernt entdeckt hatte. Dieser verkabelte Schnellkochtopf erinnerte an die Sprengsätze des Anschlags auf den Boston-Marathon im April 2013 mit drei Toten und mehr als 260 Verletzten.
"Wir werden finden, wer auch immer oder welche Gruppe auch immer das getan hat, und wir werden sie zur Rechenschaft ziehen", sagte Cuomo. Eine Verbindung zur Explosion im Nachbarstaat New Jersey, die einem Wettlauf der Marineinfanterie mit mehr als 5.000 Teilnehmern gegolten haben könnte, schlossen die Ermittler nicht aus. Dort war eine von drei miteinander verbundenen Rohrbomben in einer Mülltonne detoniert. Dank einer Verzögerung des Rennens wurde niemand verletzt.
"Wir können glücklich sein, dass es keine Toten gab", sagte Cuomo über die Explosion in Downtown Manhattan. Der Sprengsatz, der offenbar auch aus einem verkabelten Schnellkochtopf gebaut worden war, habe schweren Schaden angerichtet. Glas- und Metallsplitter lägen überall. Augenzeugen hatten von einer schweren Erschütterung in dem beliebten Wohn- und Ausgeh-Viertel Chelsea berichtet.
Cuomo stellte klar: "Wir werden sie nicht gewinnen lassen. Sie wollen Terror einträufeln, sie wollen Euch Angst einjagen, Euch Sorgen bereiten, ob Ihr nach New York oder über eine Brücke oder in eine U-Bahnstation gehen könnt." Eine Woche zuvor hatten US-Bürger den 15. Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 begangen. Die Millionenmetropole ist nach Einschätzung des neu angetretenen Polizeichefs James O'Neill Anschlagsziel Nummer Eins weltweit.
Die Sicherheit in der Stadt sollte für die kommende Woche mit Blick auf die Generaldebatte der UN-Vollversammlung, zu der mehr als 140 Staats- und Regierungschefs anreisen, ohnehin verstärkt werden. Die Polizeipräsenz werde nun "größer denn je" sein, sagte De Blasio. Die Polizei soll teils schwer bewaffnet und mit Sprengstoffhunden auf Straßen und im U-Bahnsystem unterwegs sein und Taschen kontrollieren.
dpa/jp - Bild: Kena Betancur/AFP