Eine schwere Explosion in New York mit 29 Verletzten sowie der Fund eines bombenähnlichen Gegenstandes stellen US-Ermittler vor Rätsel. Die Ursache der Detonation im Stadtteil Manhattan sei unklar, sagte Bürgermeister Bill de Blasio am Samstagabend (Ortszeit). Man gehe aber von einer "vorsätzlichen Aktion" aus. Hinweise auf einen terroristischen Zusammenhang gebe es bislang nicht. Es liege auch "keine glaubwürdige und spezifische" Drohung vor.
"Was immer die Ursache war, die New Yorker werden sich nicht einschüchtern lassen", sagte er. US-Präsident Barack Obama sei über die Vorgänge in New York informiert worden, hieß es. Ermittler schlossen nach Medienberichten auch einen Zusammenhang zu einem Sprengsatz aus, der mehrere Stunden zuvor im Nachbarstaat New Jersey detoniert war.
Erst vor wenigen Tagen hatten US-Bürger den 15. Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 begangen.
Die Explosion habe gegen 20.30 Uhr (Ortszeit) das belebte Viertel Chelsea erschüttert, meldeten örtliche Medien. Ermittler gingen von einem selbstgebastelten Sprengsatz aus, berichtete die "New York Times". Er sei möglicherweise in oder nahe einem Müllcontainer deponiert worden.
Die Menschen seien vor allem durch umherfliegende Splitter verletzt worden, hieß es weiter. Es gebe einen Schwerverletzten. Fensterscheiben seien zu Bruch gegangen und Autos beschädigt worden. Bei der Fahndung überprüfen die Ermittler nach Berichten des Senders CNN auch Aufnahmen von Sicherheitskameras in der Gegend.
Wenige Blöcke von dem Ort der Explosion entfernt entdeckte die Polizei Stunden später einen verdächtigen Gegenstand. Es handele sich um einen Schnellkochtopf, aus dem Kabel ragten, die anscheinend mit einem Mobiltelefon verbunden seien, meldete CNN. Die Gegend wurde weiträumig abgesperrt.
Bombenexperten hätten den Gegenstand schließlich ohne Zwischenfälle abtransportiert, teilte die Polizei auf Twitter mit. Roboter sollten ihn nun untersuchen, hieß es. Über den Inhalt des Topfes wurde zunächst nichts bekannt.
Der Fund weckte Erinnerungen an den Bombenanschlag im April 2013 auf den Boston Marathon. Dabei waren zwei mit Sprengstoff gefüllte Dampfdrucktöpfe explodiert. Als Folge wurden drei Menschen getötet sowie mehr als 250 verletzt.
Bereits am Samstagmorgen war nach Polizeiangaben an einer Lauf-Strecke in Seaside Park in New Jersey eine Bombe explodiert. Es habe sich um drei miteinander verbundene Rohrbomben in einer Mülltonne gehandelt. Sie waren demnach an einer Strecke deponiert, an der ein Rennen der Marineinfanterie mit schätzungsweise mehr als 5000 Teilnehmern stattfinden sollte. Aber nur einer der Sprengsätze sei explodiert - und das vor dem Beginn der Veranstaltung, der sich verzögert hatte. Daher sei niemand verletzt worden. Der Lauf wurde abgesagt. Auch in diesem Fall blieb zunächst ungeklärt, wer hinter der Tat steckte und was das Motiv war.
dpa/vrt/jp - Bild: Bryan R. Smith (afp)