Slowenien und Kroatien haben ihre Grenzstreitigkeiten beigelegt. Die Slowenen haben bei einer Volksabstimmung einem internationalen Schiedsverfahren zugestimmt, das die gemeinsame Seegrenze mit Kroatien festlegen wird.
Nach zwei Jahrzehnten soll diese nun in der Bucht von Piran auf der Halbinsel Istrien in der nördlichen Adria gezogen werden. Dafür stimmten 51,5 Prozent der Slowenen bei dem Referendum am Sonntag.
Zwar werden noch die Stimmen der Auslandsslowenen und der Briefwähler bis zum 14. Juni ausgezählt, eine grundsätzliche Änderung des Ergebnisses wird jedoch nicht mehr erwartet.
Es geht um Grenzdörfer an der Adria und den Zugang Sloweniens zum Meer. Der unklare Verlauf ist eine Folge des Zerfalls Jugoslawiens. In dem Vielvölkerstaat war die Binnengrenze nicht klar markiert.
"Historisches Ereignis" - Kroatien hofft auf EU-Beitritt
Der EU-Kandidat Kroatien hatte dafür schon vorher grünes Licht gegeben und sieht sich nun auf der Zielgeraden Richtung Europäische Union. Slowenien ist bereits EU-Mitglied.
Die Staats- und Regierungsspitzen sowie die Medien beider Länder sprachen heute von einem historischen Ergebnis, mit dem ein "neues Kapitel der Zusammenarbeit" aufgeschlagen werde.
Die slowenische Zustimmung zur internationalen Vermittlung unter Führung Brüssels sei ein bedeutender Schritt vorwärts, lobte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso.
Kroatien hofft, seine weit fortgeschrittenen Verhandlungen um seinen EU-Beitritt bis Ende dieses Jahres abzuschließen. Im nächsten Jahr soll dann der Beitritt und die Ratifizierung in allen Parlamenten der 27 EU-Mitglieder besiegelt werden.
afp/dpa/br/alk/okr/km - Bild: epa