"Alles in allem denken wir noch immer, dass die Leistung der Afghanen in diesem Jahr besser ist als im vergangenen Jahr", sagte Brigadegeneral Charles Cleveland am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Die radikalislamischen Taliban hätten zuletzt lediglich örtlich und meist nur zeitlich begrenzt Erfolge erzielt.
"Sie stellen sicherlich eine Gefahr für die Regierung Afghanistans dar, aber aus unserer Sicht werden ihre Fähigkeiten etwas überschätzt", sagte Cleveland weiter. Nach Erkenntnissen der Nato hätten die Taliban mit Führungsproblemen, Geldmangel und internen Differenzen zu kämpfen.
Die Nato führt seit 2003 eine internationale Truppe, die die Afghanen im Kampf gegen die Taliban unterstützt. Seit diese nur noch berät und ausbildet, ist die Zahl der zivilen Opfer im Land wieder deutlich gestiegen. Die UN zählten allein in der ersten Jahreshälfte 5.166 getötete oder verletzte Zivilisten - rund vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
dpa/est